8 Tage nach meinem Unfall beim Gletscher Trail möchte ich euch heute ein Update geben. Viel Spaß beim Lesen!
Der erste Arztbesuch in Deutschland
Auf den Arztbesuch in Österreich stand am Montag dann der erste Termin in der Heimat an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden wir schließlich einen freien Zeitslot bei meinem Orthopäden. Dort stellte ich mich vor und erhielt neue, deutlich ernüchterndere Aussichten.
- Der Arzt rechnete damit, dass ich frühestens in 6 Wochen überhaupt wieder Belastung auf den Fuß geben darf
- Mit Physiotherapie können wir vermutlich erst in 4 Wochen anfangen
Das unterschied sich doch deutlich von dem, was mir in Österreich vermittelt worden war. Extrem gefrustet verließen wir dann am Montag die Praxis und machten uns mit einer großen Packung Thrombosespritzen und neuem Schmerzmittel auf den Weg Nachhause.
Am Freitag stand dann ein weiterer Kontrolltermin beim Orthopäden an. Nochmal röntgen, um sicherzugehen, dass sich die Bruchstücke nicht verschoben haben. Ich hatte wirklich Sorge, dass ich am Ende doch eine Operation benötigen würde und war sehr nervös.
Nachdem die Röntgenbilder gemacht waren, stellte sich heraus, dass sich der Abstand der Bruchstücke ein wenig vergrößert hatte. Der Arzt versicherte mir, dass die Verschiebung noch in Ordnung war, ich aber mehr aufpassen solle. Keine Belastung des Beins, kein Anspannen des Oberschenkels und möglichst wenig Bewegung.
Wir vereinbarten einen weiteren Kontrolltermin für den 23. August. Falls sich bis dahin alles gut entwickelt, kann mit der Physio, 10kg Belastung und 30° passiver Bewegung gestartet werden.
Vom Trailmarathon zum Serienmarathon
Was macht man jetzt also mit der ganzen gewonnenen Freizeit?
Für mich war klar, dass Arbeiten erstmal nicht zur Debatte stand. Ich hätte zwar die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten, das macht allerdings im Liegen auf der Couch wenig Sinn. Außerdem halten mich die Schmerzen sehr gut in Schach, da kann ich einen weiteren Stressfaktor gerade nicht gebrauchen.
Stattdessen verbringe ich aktuell sehr viel Zeit vor dem Fernseher. Dazu habe ich wieder mit dem Schreiben angefangen und widme mich einem Text für eine Ausschreibung. Ich bin also halbwegs beschäftigt, allerdings wäre ich ohne meinen Freund komplett aufgeschmissen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie eingeschränkt man auf Krücken ist. Da ist man auf helfende Hände und Kreativität angewiesen!
Was bedeutet das für den Rest der Saison?
Mir fällt es momentan sehr schwer einzuschätzen, wie lange der gesamte Rehabilitierungsprozess dauern wird. Ich traue mich gar nicht zu fragen, wann ich wieder mit dem Laufen oder anderem Sport beginnen kann.
Glücklicherweise waren im August und September erstmal keine weiteren Läufe geplant. Die nächsten Veranstaltungen, zu denen ich mich bereits angemeldet habe, sind die Donaurun eco.Trophy und der Altmühltrail. Beide finden Ende Oktober statt und ich hoffe inständig, dass ich zumindest beim Altmühltrail teilnehmen kann. Ich würde die Saison ungern mit einem solchen Erlebnis beenden. Aber wer weiß wie lange es dauern wird, sich von dieser Partellafraktur zu erholen.
Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und bin gespannt, wie es mir weiter ergehen wird.



