Freiheit für das Knie!

Wir befinden uns mittlerweile in Woche 13 nach dem Unfall und es wird Mal wieder Zeit für ein kleines Update. Viel Spaß beim Lesen!

Sport

Vor zwei Wochen durfte ich endlich mit dem Radfahren beginnen. Leider war der Start etwas weniger das, was ich mir erhofft hatte. Die erste Radfahrt erfolgte im Studio bei meinem Physio, dort hatte er mich auf einen seiner Ergometer gesetzt. Da ich keine Sportschuhe dabei hatte, musste ich strumpfsockig auf das Gerät steigen. Der Sattel war so hoch eingestellt, dass ich das Knie kaum beugen musste (oder konnte). Nach 5 Minuten stellte er diesen nach unten und ließ mich noch 10 weitere auf einer etwas angenehmeren Höhe fahren. Allerdings war der Widerstand so gering, dass es sich anfühlte, als würde man komplett gegen Luft treten. Die in Summe 15 Minuten gingen schmerzfrei vorbei, doch ich merkte relativ schnell, wie sehr sich meine Ausdauer verschlechtert hatte.

Seit der ersten Fahrt bei meinem Physio bin ich noch vier weitere Male Zuhause auf der Rolle gefahren. Dort natürlich mit deutlich höherem Widerstand und letzte Woche dann zum ersten Mal 30 Minuten lang. Auch das ging problemlos und vollkommen ohne Schmerzen.

Am 02.10. kam dann die Orthese weg und damit war mein Knie endlich wieder frei. Da kam es gerade gelegen, dass ich in der darauffolgenden Woche einen Urlaub am Tegernsee geplant hatte.

Das erste Mal wandern

Da durch meine Knieverletzung sämtliche Urlaubspläne geplatzt sind, haben wir uns entschieden, die freie Zeit im Oktober für einen kleinen Wellnessurlaub zu nutzen. Mein Plan war es, dort ein bisschen mehr Bewegung ins Knie zu kriegen und vielleicht den ein oder anderen Muskel wieder etwas anzuregen.

Am Freitag haben wir dann die erste spontane Wanderung gemacht. 4,16 Kilometer und 230 Höhenmeter haben wir dabei zurückgelegt. Auch wenn ich anfangs vorsichtig war, bereitete mir das Knie keinerlei Probleme, nicht mal beim bergab gehen! Das rechte Bein zitterte allerdings wie verrückt, als wir wieder am Auto angekommen waren. Es war am Ende wohl doch etwas anstrengend für den laschen Oberschenkelmuskel gewesen.

Am nächsten Tag folgte dann eine weitere Wanderung, diesmal 6,47 Kilometer und ebenfalls 230 Höhenmeter. Diese lief sogar noch besser und ich konnte nahezu normal gehen. Man hätte es mir vermutlich nicht mehr angesehen, dass ich mir vor drei Monaten die Kniescheibe gebrochen habe.

Nach den Wanderungen wurden wir mit Saunagängen und gutem Essen belohnt. Der Urlaub war wirklich ein voller Erfolg und ich bin froh, dass wir nach dem Desaster mit meinem Knie noch etwas freie Zeit in den Bergen verbringen konnten.

Wie geht es jetzt weiter?

Diese Woche Freitag steht der heiß ersehnte Termin beim Orthopäden an. Das (hoffentlich) letzte Mal röntgen. Wenn ich dort das Okay bekomme, kann es endlich wieder mit dem Laufen und dem Muskelaufbau des rechten Beins los gehen. Momentan ist der Oberschenkelmuskel noch immer eher ein schwabbeliges Etwas und ich freue mich schon darauf, diesen in das zu verwandeln, was er einmal war. Ich bin sehr gespannt, wie der Einstieg ins Laufen klappen wird und wie schnell ich meine Ausdauer wiederaufbauen kann. Ihr werdet es hier auf jeden Fall erfahren!

Im nächsten Post möchte ich euch dann von meinen Plänen für 2025 erzählen! (diesmal wirklich, versprochen)

Danke fürs Lesen!

Ende in Sicht?

Mittlerweile befinden wir uns in Woche 9 nach dem Unfall beim Gletscher Trail in Obergurgl. 9 Wochen voller Aufs und Abs. Wochenlanges Rumliegen. Kühlen. Das erste Mal laufen auf Krücken. Der Wechsel von der starren Schiene auf die Orthese. Plötzlich die alte Freiheit wieder spüren durch Spaziergänge. Anfangs Kleine, dann immer größere.
Wie geht es weiter? Ist denn endlich ein Ende in Sicht?

Gehen ist das neue Laufen

Die letzten Wochen habe ich beinahe täglich einen Spaziergang an der frischen Luft absolviert. Ich habe die Distanzen immer weiter gesteigert, bis ich nun bei einem Maximum von fünf Kilometern angekommen bin. Es kommt mir surreal vor, dass ich vor fast zwei Wochen nach etwas mehr als einem Kilometer umdrehen musste, und jetzt bereits solche Strecken schrubben kann.

Ab und zu kommt dann aber beim etwas schnelleren Gehen das Bedürfnis zu laufen hoch. Das schiebe ich im Moment natürlich beiseite, allerdings frage ich mich durchaus häufiger, wie wohl das erste Mal im Laufschritt sein wird. Werde ich Schmerzen haben? Wird es sich wacklig anfühlen?
Ich werde es in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft herausfinden.

Neue Freiheiten

Nach dem Termin beim Physio heute Morgen, durften wir endlich die Orthese auf 90 Grad stellen. Ein letztes Mal die Winkelplatten tauschen. Verrückt, wie schnell dieser Zeitpunkt jetzt doch da war. Und in zwei Wochen kann die Orthese dann ganz weg!

Zudem gibt es noch eine große Neuigkeit: Ich darf ab nächster Woche Freitag mit dem Radfahren beginnen! Dann geht der Wiederaufbau der Ausdauer richtig los. Ich bin gespannt zu sehen, wie mein Körper auf die erste Radfahrt reagieren wird. Und vor allem, was mein Knie zu der Bewegung beim Treten der Pedale sagt.

Krafttraining

Diese Woche habe ich das erste Krafttraining absolviert. Mit der Orthese darf ich nun Sit-Ups, Planks und Liegestütze machen. Das dürfte ich eigentlich schon seit letzter Woche, bisher hatte sich meine Motivation in Grenzen gehalten. Am Dienstag war es dann aber endlich soweit, und ich habe mich nach einem Spaziergang an der ersten Trainingseinheit versucht.

Diese hat 10 Minuten gedauert und bestand aus 3x 1 Minute Planks, einige Sit-Ups (war zu faul zum Zählen) und Liegestütze (ebenfalls nicht mitgezählt), welche ich aber auf den Knien absolvierte.

Am nächsten Tag wunderte ich mich noch darüber, dass sich der Muskelkater in Grenzen hielt. Doch der Schein trügte, und ich konnte mich tags darauf kaum bewegen, ohne dass sich ein Muskel beschwerte.

Bald werden wir wohl auch mit gezielten Aufbauübungen für das rechte Bein starten. Der Physio erwähnte etwas von einbeinigen Kniebeugen, da freue ich mich ja riesig darauf… Mal sehen, welche Übungen sonst noch auf den Plan kommen und wie lange es dauern wird, das rechte Bein wieder komplett auf Vordermann zu bekommen.


Ich freue mich darauf, die Entwicklungen der kommenden Wochen zu beobachten und euch daran teilhaben zu lassen. Es ist wirklich ein schönes Gefühl, wenn es wieder bergauf geht und man sich Stück für Stück in seine alte Form zurück arbeiten kann.

Zurück zur Realität

Nach mittlerweile sieben Wochen gibt es heute ein großes Update zu meiner Partellafraktur und allem drum herum.

Physio

Seit letzter Woche bin ich endlich in Behandlung beim Physiotherapeuten. Der war ziemlich zufrieden mit meinem Knie und hat direkt mit 45 Grad passiver Bewegung begonnen, anstelle der vom Orthopäden anvisierten 30 Grad.
Heute standen dann die ersten Anspannungsübungen an und ich durfte zum ersten Mal seit bald zwei Monaten mein Bein selbstständig 90 Grad anwinkeln! Natürlich ging das nicht ganz schmerzfrei, da alles, aber besonders die Kniekehle, mittlerweile richtig eingerostet ist.
Nach dem Besuch beim Physio durften wir dann die Orthese auf 60 Grad stellen. Das fühlt sich deutlich besser und natürlicher an als die vorherigen 30 Grad.

Bis Ende Oktober habe ich jetzt noch jede Woche mindestens einen Physiotermin. Ich bin gespannt, was mich da noch alles erwartet.

Bewegung

Seit ich die Orthese trage, habe ich Stück für Stück versucht mein tägliches Bewegungspensum zu erhöhen. So habe ich mich von knapp 800 Schritten Tagesdurchschnitt auf mittlerweile über 4.000 Schritte hochgekämpft. Das ging alles ohne größere Probleme, bis ich am Mittwoch die Idee hatte spazieren zu gehen.

Am Tag davor hatte ich im Garten ein paar Runden gedreht, weswegen ich am Abend auf über 3.000 Schritte kam. Nach diesem Ergebnis wollte ich am nächsten Tag versuchen, einen kleinen Spaziergang zu absolvieren. So verließ ich also voller Optimismus mit meinem Lieblingspodcast im Ohr das Haus. Die neue Freiheit einsaugend, schlug ich den Weg zu einem nahegelegenen Feldweg ein, den ich aber nie erreichen sollte.

Nach circa 150 Metern schoss mir ein stechender Schmerz ins Knie, der mich erschrocken zum Anhalten zwang. Ich konnte mir das plötzlich auftretende Stechen nicht erklären und machte mich langsam und besorgt auf den Rückweg. Wie besessen überlegte ich, was ich wohl falsch gemacht haben könnte und ob ich nun bleibenden Schaden verursacht hatte. Und das, obwohl die Genesung schon so weit fortgeschritten war!

Anders als sonst, hatte ich an diesem Tag die Orthese über der Hose angezogen. Das habe ich schon etliche Male bei anderen verletzten Sportlern gesehen, doch da ich dies zuvor nie selbst ausprobiert hatte, befürchtete ich, dass dies der Auslöser der Schmerzen war.

Beim Physio stellte sich dieses Zwicken als normale Beschwerden heraus. Das Gewebe muss sich nach einer solchen Verletzung erst wieder an die Belastungen gewöhnen und reagiert deshalb relativ schnell mit einem Schmerzimpuls. Kein Grund zur Sorge also!
So entschied ich mich heute, einen weiteren Versuch zu wagen, der diesmal ohne Schmerzen gelang! 1,3 Kilometer konnte ich so absolvieren. Das hätte sich vor einigen Wochen noch nicht nach viel angehört, doch momentan fühlt es sich nach einer größeren Leistung an als mein Marathon.

Ich bin froh, dass ich endlich wieder in Bewegung komme und mich wieder ein wenig an der frischen Luft bewegen kann.

Arbeit

Da ich nun mit dem neu eingestellten Winkel der Orthese einigermaßen normal sitzen, und diese am Schreibtisch sogar ablegen kann, werde ich nächste Woche wieder mit dem Arbeiten beginnen. Ich bin gespannt, wie der Einstieg nach einer derart langen Pause laufen wird und ob ich direkt 40 Stunden Arbeit aushalte.

Auch wenn damit wieder ein Stück der alten Routine zurückkehrt, habe ich nicht vor, alles, was ich mir die letzten Wochen angeeignet habe, über Board zu werfen. Ich habe es durch die Auszeit endlich geschafft mir eine Schreibroutine anzueignen, diese will ich auf keinen Fall mehr verlieren.

Schreiben

Wie oben bereits erwähnt, habe ich durch die lange Pause einen neuen Zugang zur schreibenden Kunst gefunden. Auch, wenn ich das, was ich da fabriziere, nicht immer als solche bezeichnen würde.

Ich hatte in einigen Post bereits erwähnt, dass ich an einem Text für eine Anthologie Ausschreibung gearbeitet habe. Leider kam zwei Tage vor Ende der Einsendefrist eine Nachricht des Verlags, dass die Textsammlung ersatzlos gestrichen wird. Nach anfänglicher Enttäuschung machte ich mich rasch auf die Suche nach anderen Verwendungszwecken und wurde fündig! Story.One hatte für denselben Zeitraum eine Ausschreibung für den „Young Storyteller Award“ laufen. Bei diesem Format erstellen die Teilnehmer 12-17 sogenannte „Stories“, die jeweils drei Buchseiten umfassen. Diese Stories werden anschließend in einem Buch zusammengefasst, welches nach Gestaltung des Covers, Erstellung des Klappentextes und der Autorenbiografie kostenlos veröffentlicht werden kann. Im Anschluss erhalten die Autoren ein kostenloses Exemplar ihres Werkes, welches bald darauf auf Thalia in den Handel geht.

Kurzentschlossen nahm ich an dieser Ausschreibung teil und bin nun keine unveröffentlichte Autorin mehr. Mein Buch gibt es als Printausgabe bei Thalia und Amazon zu kaufen. Das eBook habe ich im Nachgang über epubli publiziert, von ihnen wird es über Amazon, Weltbild und viele weitere Seiten vertreiben.

In dem Buch geht es um eine Crew aus genetisch modifizierten Katzen, den Nauticats, welche in der Tiefsee auf der Suche nach geeignetem Lebensraum für die Menschen einer dystopischen Zukunft sind. Nach dem Fehlschlag der vorherigen Mission steht bei diesem letzten Versuch das Leben der Menschheit und das der Nauticats auf dem Spiel.

Hier findet ihr die wichtigsten Links zu meinem Buch:

Es würde mich freuen, wenn ihr vorbeischaut!


Das waren erstmal die wichtigsten Neuigkeiten zu mir. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden.

Vielen Dank fürs Lesen!

Huch, was ist denn das?

Veränderungen von Körper und Geist nach einer fünfwöchigen Ruhephase.

Bin das noch ich?

Wie zu erwarten war, hat das lange Herumliegen einige körperliche Folgen nach sich getragen.
Das sind die markantesten Auffälligkeiten, die ich an mir bemerkt habe:

  1. Muskelverlust
    Das ist wohl die offensichtlichste und erwartbarste Veränderung, die ich in den letzten Wochen erlebt habe. Etwas überraschend war dennoch, dass sich dieser Verlust nicht nur auf das rechte Bein beschränkt hat, sondern auch weitere Körperregionen heimgesucht hat. Unter anderem sind mein linkes Bein und mein Bauch davon betroffen.
  2. Gewicht
    Anders, als man vielleicht denken würde, kann ich hier keine Zunahme, sondern eine Abnahme von fast zwei Kilo verzeichnen. Damit habe ich tatsächlich eher nicht gerechnet.
  3. Körperfett
    Doch um den vorherigen Punkt nicht als Tipp zum Gewichtsverlust dastehen zu lassen, kommt hier gleich die Schattenseite, die Punkt eins und zwei vereint. Durch den Abbau der schwereren Muskeln, konnte ich zwar eine Gewichtsabnahme verzeichnen, allerdings hat sich dadurch auch mein Körperfettanteil deutlich erhöht. Meine Waage erkennt diese Veränderung zwar leider nicht, ich bemerke es aber selbst, vor allem an meinem Bauch.
  4. Rücken
    Da ich ein Mensch bin, der aufgrund seines Jobs und der Veranlagung (bzw. der Faulheit, etwas dagegen zu tun) sehr stark zu Rückenschmerzen neigt, habe ich erwartet, dass mir diese die Wochen des Liegens zur Hölle machen würden. Überraschenderweise war das nicht der Fall und ich kann bis heute ohne Probleme sitzen und liegen. Dafür bin ich unglaublich dankbar, denn sonst wären die Wochen noch unerträglicher geworden.

Wer bin ich?

Neben den körperlichen Veränderungen, konnte ich auch einige psychische, beziehungsweise mentale, Entwicklungen wahrnehmen.
Es folgen die vier größten Änderungen, die ich durchlebt habe:

  1. Antriebslosigkeit
    Da ich sonst ein Mensch bin, der sehr viel unterwegs ist und sich selten Ruhe gönnt, ist das eine der für mich unerwartetsten Veränderungen. In Woche eins übermannte mich noch eine grenzenlose Motivationsphase, in der ich einen 5.000 Wörter umfassenden Text für eine Ausschreibung geschrieben und diesen eingesendet habe. Ich habe Bücher bestellt und angefangen zu lesen. In meinen Vorstellungen wäre ich wohl die produktivste Verletzte der Welt geblieben.
    Doch leider änderte sich dies relativ schnell, und ich verfiel ab Woche zwei in ein noch immer anhaltendes, lähmendes Koma der Motivationslosigkeit. Ich kann mich kaum noch aufraffen Dinge zu tun, habe keine Lust nach draußen zu gehen (obwohl ich das durchaus kann) und verbrenne meine Gehirnzellen vor allen Bildschirmen, die sich mir darbieten. Auch, wenn ich dieser Entwicklung durch lesen und schreiben entgegenwirke, fülle ich dennoch einen Großteil des Tages mit sinnlosem Glotzen und belanglosem Scrollen. Ich hoffe, dass ich diese Eigenschaften nach dem Überwinden der Verletzung wieder ablegen kann. Denn so will ich auf keinen Fall bleiben.
  2. Belastungsgrenze
    Mit der Zeit bemerkte ich, dass ich deutlich schneller erschöpft und am Rande meiner mentalen Belastungsgrenze angekommen war. Besonders, wenn Mal Besuch da war, stellte sich relativ schnell eine sich eilig leerende soziale Batterie als Problem heraus. Es fiel und fällt mir schwer mich zu unterhalten und mich auf Unterhaltungen zu konzentrieren.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass dies eine Folge der Reizarmut der letzten Wochen sein könnte. Dennoch hoffe ich, dass ich die Grenze der mentalen Erschöpfung bald wieder etwas nach oben setzen kann.
  3. Druck und Stress
    Bei all dem Negativen möchte man meinen, dass es hier nichts positives zu verzeichnen gibt. Glücklicherweise ist das nicht der Fall! Eine der für mich wichtigsten Entwicklungen der letzten Wochen war der zunehmende Abfall von Druck und Stress, dem ich sonst ausgesetzt bin. Egal ob von der Arbeit oder der selbst gesetzten Trainingsziele, war ich immer einem gewissen, durchaus hohen Stresslevel ausgesetzt. Es gab für mich selten Momente zum Verschnaufen und zur Ruhe kommen.
    Da meine Verletzung mich nun dazu gezwungen hat, mich mit mir und meinem Alltag auseinanderzusetzen, konnte ich einige wichtige Erkenntnisse machen, die ich sonst vermutlich nie entdeckt hätte. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich mich dadurch persönlich weiterentwickeln kann und werde und bin froh über diese Gelegenheit zur Selbstfindung.
  4. Dankbarkeit
    Der letzte und ebenfalls wichtige Punkt ist die Dankbarkeit. Durch diesen harten Reset erkannte ich noch einmal mehr, wie viele Dinge ich eigentlich als gegeben hinnehme. Anstatt dankbar zu sein, erwische ich mich häufig dabei, wie ich mich über Kleinigkeiten aufrege und dabei das große Ganze aus den Augen verliere. Ich will in Zukunft auch die kleinen Erfolge feiern und dabei nie vergessen, wie glücklich ich mich schätzen kann all die Dinge zu tun, mit denen ich mein Leben größtenteils fülle. Es ist nicht selbstverständlich gesund zu sein und einen Körper zu haben, der einen bis an den Rand der Belastungsgrenzen und darüber hinaus unterstützt.

Fazit

Man kann sagen, dass mir die Verletzung vor allem mental extrem weitergeholfen hat. Ich hätte viele Erkenntnisse wohl nicht gemacht, wenn ich nicht fünf Wochen lang beinahe ausschließlich mit mir selbst beschäftigt gewesen wäre. Dadurch entstand unter anderem auch der sportliche Plan für nächstes Jahr, in den ich euch bald einweihen möchte.
Es ist zwar möglich, negativen Situationen etwas positives abzugewinnen, dennoch möchte ich das ganze nicht romantisieren und ich bin froh, wenn ich dieses Kapitel endlich hinter mir lassen kann. Hoffentlich hilft mir das alles weiter und ich kann gestärkt aus der Verletzung hervorgehen.

Vielen Dank fürs Lesen!

Vom Liegen zu 30 Grad biegen

Hallo ihr Lieben!
Ich melde mich mit einem kleinen Update zu meiner Verletzung.

Der Heilungsprozess

Heute stand endlich der nächste Termin zum Röntgen an. Ich habe diesem Ereignis mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung entgegen gesehen. Das Ergebnis des Termins war leider alles andere als motivierend.
Doch zuerst das Gute: Der Bruch ist weiter stabil und sieht gut aus. Langsam beginnt sich auch der Riss zu schließen.

Des Weiteren bekomme ich ab übernächster Woche eine Orthese, mit der ich mein Bein dann 30 Grad biegen darf. Der Winkel wird alle zwei Wochen um 30 Grad erhöht, bis wir schließlich bei 90 Grad angelangen. Danach kann die Orthese weggelassen werden.
Das heißt, dass ich noch mindestens 6 Wochen weitestgehend lahmgelegt bin und vermutlich erst ab da wieder mit Sport beginnen kann. Die Geduldsprobe ist also noch lange nicht am Ende. Eins ist jedoch sicher – Den Altmühltrail und die Donaurun.eco Trophy kann ich hiermit ein für allemal abschreiben.

Wie geht es also weiter?

Die nächste Woche werde ich, wie auch die letzten fünf Wochen, weiter auf dem Sofa verbringen. Sobald es möglich ist, werde ich aber versuchen wenigstens wieder ein wenig spazieren zu gehen. Auf diese Art könnte ich zumindest Mal wieder aus dem Haus kommen und den eingerosteten Kadaver ein wenig bewegen.

Bis das möglich ist, verbringe ich viel Zeit auf YouTube, mit dem Lesen, mit der PlayStation oder mit dem Schreiben. Ich habe vor Kurzem den Ratgeber „Schriftsteller werden“ von Dorothea Brande gelesen und setze die dort genannten Tipps und Tricks um. Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne Mal mitnehmen, woran ich da gerade so arbeite. Lasst es mich einfach in den Kommentaren oder über Instagram wissen!


Leider gibt es an dieser Stelle erstmal nicht viel mehr zu erzählen.
In meinem nächsten Blogpost würde ich euch gerne meine Pläne für das Jahr 2025 offenbaren. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagen werdet!

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit. Danke fürs Lesen!

Geduldsprobe

8 Tage nach meinem Unfall beim Gletscher Trail möchte ich euch heute ein Update geben. Viel Spaß beim Lesen!

Der erste Arztbesuch in Deutschland

Auf den Arztbesuch in Österreich stand am Montag dann der erste Termin in der Heimat an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden wir schließlich einen freien Zeitslot bei meinem Orthopäden. Dort stellte ich mich vor und erhielt neue, deutlich ernüchterndere Aussichten.

  • Der Arzt rechnete damit, dass ich frühestens in 6 Wochen überhaupt wieder Belastung auf den Fuß geben darf
  • Mit Physiotherapie können wir vermutlich erst in 4 Wochen anfangen

Das unterschied sich doch deutlich von dem, was mir in Österreich vermittelt worden war. Extrem gefrustet verließen wir dann am Montag die Praxis und machten uns mit einer großen Packung Thrombosespritzen und neuem Schmerzmittel auf den Weg Nachhause.

Am Freitag stand dann ein weiterer Kontrolltermin beim Orthopäden an. Nochmal röntgen, um sicherzugehen, dass sich die Bruchstücke nicht verschoben haben. Ich hatte wirklich Sorge, dass ich am Ende doch eine Operation benötigen würde und war sehr nervös.

Nachdem die Röntgenbilder gemacht waren, stellte sich heraus, dass sich der Abstand der Bruchstücke ein wenig vergrößert hatte. Der Arzt versicherte mir, dass die Verschiebung noch in Ordnung war, ich aber mehr aufpassen solle. Keine Belastung des Beins, kein Anspannen des Oberschenkels und möglichst wenig Bewegung.

Wir vereinbarten einen weiteren Kontrolltermin für den 23. August. Falls sich bis dahin alles gut entwickelt, kann mit der Physio, 10kg Belastung und 30° passiver Bewegung gestartet werden.

Vom Trailmarathon zum Serienmarathon

Was macht man jetzt also mit der ganzen gewonnenen Freizeit?

Für mich war klar, dass Arbeiten erstmal nicht zur Debatte stand. Ich hätte zwar die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten, das macht allerdings im Liegen auf der Couch wenig Sinn. Außerdem halten mich die Schmerzen sehr gut in Schach, da kann ich einen weiteren Stressfaktor gerade nicht gebrauchen.

Stattdessen verbringe ich aktuell sehr viel Zeit vor dem Fernseher. Dazu habe ich wieder mit dem Schreiben angefangen und widme mich einem Text für eine Ausschreibung. Ich bin also halbwegs beschäftigt, allerdings wäre ich ohne meinen Freund komplett aufgeschmissen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie eingeschränkt man auf Krücken ist. Da ist man auf helfende Hände und Kreativität angewiesen!

Was bedeutet das für den Rest der Saison?

Mir fällt es momentan sehr schwer einzuschätzen, wie lange der gesamte Rehabilitierungsprozess dauern wird. Ich traue mich gar nicht zu fragen, wann ich wieder mit dem Laufen oder anderem Sport beginnen kann.

Glücklicherweise waren im August und September erstmal keine weiteren Läufe geplant. Die nächsten Veranstaltungen, zu denen ich mich bereits angemeldet habe, sind die Donaurun eco.Trophy und der Altmühltrail. Beide finden Ende Oktober statt und ich hoffe inständig, dass ich zumindest beim Altmühltrail teilnehmen kann. Ich würde die Saison ungern mit einem solchen Erlebnis beenden. Aber wer weiß wie lange es dauern wird, sich von dieser Partellafraktur zu erholen.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und bin gespannt, wie es mir weiter ergehen wird.