Freiheit für das Knie!

Wir befinden uns mittlerweile in Woche 13 nach dem Unfall und es wird Mal wieder Zeit für ein kleines Update. Viel Spaß beim Lesen!

Sport

Vor zwei Wochen durfte ich endlich mit dem Radfahren beginnen. Leider war der Start etwas weniger das, was ich mir erhofft hatte. Die erste Radfahrt erfolgte im Studio bei meinem Physio, dort hatte er mich auf einen seiner Ergometer gesetzt. Da ich keine Sportschuhe dabei hatte, musste ich strumpfsockig auf das Gerät steigen. Der Sattel war so hoch eingestellt, dass ich das Knie kaum beugen musste (oder konnte). Nach 5 Minuten stellte er diesen nach unten und ließ mich noch 10 weitere auf einer etwas angenehmeren Höhe fahren. Allerdings war der Widerstand so gering, dass es sich anfühlte, als würde man komplett gegen Luft treten. Die in Summe 15 Minuten gingen schmerzfrei vorbei, doch ich merkte relativ schnell, wie sehr sich meine Ausdauer verschlechtert hatte.

Seit der ersten Fahrt bei meinem Physio bin ich noch vier weitere Male Zuhause auf der Rolle gefahren. Dort natürlich mit deutlich höherem Widerstand und letzte Woche dann zum ersten Mal 30 Minuten lang. Auch das ging problemlos und vollkommen ohne Schmerzen.

Am 02.10. kam dann die Orthese weg und damit war mein Knie endlich wieder frei. Da kam es gerade gelegen, dass ich in der darauffolgenden Woche einen Urlaub am Tegernsee geplant hatte.

Das erste Mal wandern

Da durch meine Knieverletzung sämtliche Urlaubspläne geplatzt sind, haben wir uns entschieden, die freie Zeit im Oktober für einen kleinen Wellnessurlaub zu nutzen. Mein Plan war es, dort ein bisschen mehr Bewegung ins Knie zu kriegen und vielleicht den ein oder anderen Muskel wieder etwas anzuregen.

Am Freitag haben wir dann die erste spontane Wanderung gemacht. 4,16 Kilometer und 230 Höhenmeter haben wir dabei zurückgelegt. Auch wenn ich anfangs vorsichtig war, bereitete mir das Knie keinerlei Probleme, nicht mal beim bergab gehen! Das rechte Bein zitterte allerdings wie verrückt, als wir wieder am Auto angekommen waren. Es war am Ende wohl doch etwas anstrengend für den laschen Oberschenkelmuskel gewesen.

Am nächsten Tag folgte dann eine weitere Wanderung, diesmal 6,47 Kilometer und ebenfalls 230 Höhenmeter. Diese lief sogar noch besser und ich konnte nahezu normal gehen. Man hätte es mir vermutlich nicht mehr angesehen, dass ich mir vor drei Monaten die Kniescheibe gebrochen habe.

Nach den Wanderungen wurden wir mit Saunagängen und gutem Essen belohnt. Der Urlaub war wirklich ein voller Erfolg und ich bin froh, dass wir nach dem Desaster mit meinem Knie noch etwas freie Zeit in den Bergen verbringen konnten.

Wie geht es jetzt weiter?

Diese Woche Freitag steht der heiß ersehnte Termin beim Orthopäden an. Das (hoffentlich) letzte Mal röntgen. Wenn ich dort das Okay bekomme, kann es endlich wieder mit dem Laufen und dem Muskelaufbau des rechten Beins los gehen. Momentan ist der Oberschenkelmuskel noch immer eher ein schwabbeliges Etwas und ich freue mich schon darauf, diesen in das zu verwandeln, was er einmal war. Ich bin sehr gespannt, wie der Einstieg ins Laufen klappen wird und wie schnell ich meine Ausdauer wiederaufbauen kann. Ihr werdet es hier auf jeden Fall erfahren!

Im nächsten Post möchte ich euch dann von meinen Plänen für 2025 erzählen! (diesmal wirklich, versprochen)

Danke fürs Lesen!

Zurück zur Realität

Nach mittlerweile sieben Wochen gibt es heute ein großes Update zu meiner Partellafraktur und allem drum herum.

Physio

Seit letzter Woche bin ich endlich in Behandlung beim Physiotherapeuten. Der war ziemlich zufrieden mit meinem Knie und hat direkt mit 45 Grad passiver Bewegung begonnen, anstelle der vom Orthopäden anvisierten 30 Grad.
Heute standen dann die ersten Anspannungsübungen an und ich durfte zum ersten Mal seit bald zwei Monaten mein Bein selbstständig 90 Grad anwinkeln! Natürlich ging das nicht ganz schmerzfrei, da alles, aber besonders die Kniekehle, mittlerweile richtig eingerostet ist.
Nach dem Besuch beim Physio durften wir dann die Orthese auf 60 Grad stellen. Das fühlt sich deutlich besser und natürlicher an als die vorherigen 30 Grad.

Bis Ende Oktober habe ich jetzt noch jede Woche mindestens einen Physiotermin. Ich bin gespannt, was mich da noch alles erwartet.

Bewegung

Seit ich die Orthese trage, habe ich Stück für Stück versucht mein tägliches Bewegungspensum zu erhöhen. So habe ich mich von knapp 800 Schritten Tagesdurchschnitt auf mittlerweile über 4.000 Schritte hochgekämpft. Das ging alles ohne größere Probleme, bis ich am Mittwoch die Idee hatte spazieren zu gehen.

Am Tag davor hatte ich im Garten ein paar Runden gedreht, weswegen ich am Abend auf über 3.000 Schritte kam. Nach diesem Ergebnis wollte ich am nächsten Tag versuchen, einen kleinen Spaziergang zu absolvieren. So verließ ich also voller Optimismus mit meinem Lieblingspodcast im Ohr das Haus. Die neue Freiheit einsaugend, schlug ich den Weg zu einem nahegelegenen Feldweg ein, den ich aber nie erreichen sollte.

Nach circa 150 Metern schoss mir ein stechender Schmerz ins Knie, der mich erschrocken zum Anhalten zwang. Ich konnte mir das plötzlich auftretende Stechen nicht erklären und machte mich langsam und besorgt auf den Rückweg. Wie besessen überlegte ich, was ich wohl falsch gemacht haben könnte und ob ich nun bleibenden Schaden verursacht hatte. Und das, obwohl die Genesung schon so weit fortgeschritten war!

Anders als sonst, hatte ich an diesem Tag die Orthese über der Hose angezogen. Das habe ich schon etliche Male bei anderen verletzten Sportlern gesehen, doch da ich dies zuvor nie selbst ausprobiert hatte, befürchtete ich, dass dies der Auslöser der Schmerzen war.

Beim Physio stellte sich dieses Zwicken als normale Beschwerden heraus. Das Gewebe muss sich nach einer solchen Verletzung erst wieder an die Belastungen gewöhnen und reagiert deshalb relativ schnell mit einem Schmerzimpuls. Kein Grund zur Sorge also!
So entschied ich mich heute, einen weiteren Versuch zu wagen, der diesmal ohne Schmerzen gelang! 1,3 Kilometer konnte ich so absolvieren. Das hätte sich vor einigen Wochen noch nicht nach viel angehört, doch momentan fühlt es sich nach einer größeren Leistung an als mein Marathon.

Ich bin froh, dass ich endlich wieder in Bewegung komme und mich wieder ein wenig an der frischen Luft bewegen kann.

Arbeit

Da ich nun mit dem neu eingestellten Winkel der Orthese einigermaßen normal sitzen, und diese am Schreibtisch sogar ablegen kann, werde ich nächste Woche wieder mit dem Arbeiten beginnen. Ich bin gespannt, wie der Einstieg nach einer derart langen Pause laufen wird und ob ich direkt 40 Stunden Arbeit aushalte.

Auch wenn damit wieder ein Stück der alten Routine zurückkehrt, habe ich nicht vor, alles, was ich mir die letzten Wochen angeeignet habe, über Board zu werfen. Ich habe es durch die Auszeit endlich geschafft mir eine Schreibroutine anzueignen, diese will ich auf keinen Fall mehr verlieren.

Schreiben

Wie oben bereits erwähnt, habe ich durch die lange Pause einen neuen Zugang zur schreibenden Kunst gefunden. Auch, wenn ich das, was ich da fabriziere, nicht immer als solche bezeichnen würde.

Ich hatte in einigen Post bereits erwähnt, dass ich an einem Text für eine Anthologie Ausschreibung gearbeitet habe. Leider kam zwei Tage vor Ende der Einsendefrist eine Nachricht des Verlags, dass die Textsammlung ersatzlos gestrichen wird. Nach anfänglicher Enttäuschung machte ich mich rasch auf die Suche nach anderen Verwendungszwecken und wurde fündig! Story.One hatte für denselben Zeitraum eine Ausschreibung für den „Young Storyteller Award“ laufen. Bei diesem Format erstellen die Teilnehmer 12-17 sogenannte „Stories“, die jeweils drei Buchseiten umfassen. Diese Stories werden anschließend in einem Buch zusammengefasst, welches nach Gestaltung des Covers, Erstellung des Klappentextes und der Autorenbiografie kostenlos veröffentlicht werden kann. Im Anschluss erhalten die Autoren ein kostenloses Exemplar ihres Werkes, welches bald darauf auf Thalia in den Handel geht.

Kurzentschlossen nahm ich an dieser Ausschreibung teil und bin nun keine unveröffentlichte Autorin mehr. Mein Buch gibt es als Printausgabe bei Thalia und Amazon zu kaufen. Das eBook habe ich im Nachgang über epubli publiziert, von ihnen wird es über Amazon, Weltbild und viele weitere Seiten vertreiben.

In dem Buch geht es um eine Crew aus genetisch modifizierten Katzen, den Nauticats, welche in der Tiefsee auf der Suche nach geeignetem Lebensraum für die Menschen einer dystopischen Zukunft sind. Nach dem Fehlschlag der vorherigen Mission steht bei diesem letzten Versuch das Leben der Menschheit und das der Nauticats auf dem Spiel.

Hier findet ihr die wichtigsten Links zu meinem Buch:

Es würde mich freuen, wenn ihr vorbeischaut!


Das waren erstmal die wichtigsten Neuigkeiten zu mir. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden.

Vielen Dank fürs Lesen!

Vom Liegen zu 30 Grad biegen

Hallo ihr Lieben!
Ich melde mich mit einem kleinen Update zu meiner Verletzung.

Der Heilungsprozess

Heute stand endlich der nächste Termin zum Röntgen an. Ich habe diesem Ereignis mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung entgegen gesehen. Das Ergebnis des Termins war leider alles andere als motivierend.
Doch zuerst das Gute: Der Bruch ist weiter stabil und sieht gut aus. Langsam beginnt sich auch der Riss zu schließen.

Des Weiteren bekomme ich ab übernächster Woche eine Orthese, mit der ich mein Bein dann 30 Grad biegen darf. Der Winkel wird alle zwei Wochen um 30 Grad erhöht, bis wir schließlich bei 90 Grad angelangen. Danach kann die Orthese weggelassen werden.
Das heißt, dass ich noch mindestens 6 Wochen weitestgehend lahmgelegt bin und vermutlich erst ab da wieder mit Sport beginnen kann. Die Geduldsprobe ist also noch lange nicht am Ende. Eins ist jedoch sicher – Den Altmühltrail und die Donaurun.eco Trophy kann ich hiermit ein für allemal abschreiben.

Wie geht es also weiter?

Die nächste Woche werde ich, wie auch die letzten fünf Wochen, weiter auf dem Sofa verbringen. Sobald es möglich ist, werde ich aber versuchen wenigstens wieder ein wenig spazieren zu gehen. Auf diese Art könnte ich zumindest Mal wieder aus dem Haus kommen und den eingerosteten Kadaver ein wenig bewegen.

Bis das möglich ist, verbringe ich viel Zeit auf YouTube, mit dem Lesen, mit der PlayStation oder mit dem Schreiben. Ich habe vor Kurzem den Ratgeber „Schriftsteller werden“ von Dorothea Brande gelesen und setze die dort genannten Tipps und Tricks um. Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne Mal mitnehmen, woran ich da gerade so arbeite. Lasst es mich einfach in den Kommentaren oder über Instagram wissen!


Leider gibt es an dieser Stelle erstmal nicht viel mehr zu erzählen.
In meinem nächsten Blogpost würde ich euch gerne meine Pläne für das Jahr 2025 offenbaren. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagen werdet!

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit. Danke fürs Lesen!

Geduldsprobe

8 Tage nach meinem Unfall beim Gletscher Trail möchte ich euch heute ein Update geben. Viel Spaß beim Lesen!

Der erste Arztbesuch in Deutschland

Auf den Arztbesuch in Österreich stand am Montag dann der erste Termin in der Heimat an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden wir schließlich einen freien Zeitslot bei meinem Orthopäden. Dort stellte ich mich vor und erhielt neue, deutlich ernüchterndere Aussichten.

  • Der Arzt rechnete damit, dass ich frühestens in 6 Wochen überhaupt wieder Belastung auf den Fuß geben darf
  • Mit Physiotherapie können wir vermutlich erst in 4 Wochen anfangen

Das unterschied sich doch deutlich von dem, was mir in Österreich vermittelt worden war. Extrem gefrustet verließen wir dann am Montag die Praxis und machten uns mit einer großen Packung Thrombosespritzen und neuem Schmerzmittel auf den Weg Nachhause.

Am Freitag stand dann ein weiterer Kontrolltermin beim Orthopäden an. Nochmal röntgen, um sicherzugehen, dass sich die Bruchstücke nicht verschoben haben. Ich hatte wirklich Sorge, dass ich am Ende doch eine Operation benötigen würde und war sehr nervös.

Nachdem die Röntgenbilder gemacht waren, stellte sich heraus, dass sich der Abstand der Bruchstücke ein wenig vergrößert hatte. Der Arzt versicherte mir, dass die Verschiebung noch in Ordnung war, ich aber mehr aufpassen solle. Keine Belastung des Beins, kein Anspannen des Oberschenkels und möglichst wenig Bewegung.

Wir vereinbarten einen weiteren Kontrolltermin für den 23. August. Falls sich bis dahin alles gut entwickelt, kann mit der Physio, 10kg Belastung und 30° passiver Bewegung gestartet werden.

Vom Trailmarathon zum Serienmarathon

Was macht man jetzt also mit der ganzen gewonnenen Freizeit?

Für mich war klar, dass Arbeiten erstmal nicht zur Debatte stand. Ich hätte zwar die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten, das macht allerdings im Liegen auf der Couch wenig Sinn. Außerdem halten mich die Schmerzen sehr gut in Schach, da kann ich einen weiteren Stressfaktor gerade nicht gebrauchen.

Stattdessen verbringe ich aktuell sehr viel Zeit vor dem Fernseher. Dazu habe ich wieder mit dem Schreiben angefangen und widme mich einem Text für eine Ausschreibung. Ich bin also halbwegs beschäftigt, allerdings wäre ich ohne meinen Freund komplett aufgeschmissen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie eingeschränkt man auf Krücken ist. Da ist man auf helfende Hände und Kreativität angewiesen!

Was bedeutet das für den Rest der Saison?

Mir fällt es momentan sehr schwer einzuschätzen, wie lange der gesamte Rehabilitierungsprozess dauern wird. Ich traue mich gar nicht zu fragen, wann ich wieder mit dem Laufen oder anderem Sport beginnen kann.

Glücklicherweise waren im August und September erstmal keine weiteren Läufe geplant. Die nächsten Veranstaltungen, zu denen ich mich bereits angemeldet habe, sind die Donaurun eco.Trophy und der Altmühltrail. Beide finden Ende Oktober statt und ich hoffe inständig, dass ich zumindest beim Altmühltrail teilnehmen kann. Ich würde die Saison ungern mit einem solchen Erlebnis beenden. Aber wer weiß wie lange es dauern wird, sich von dieser Partellafraktur zu erholen.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und bin gespannt, wie es mir weiter ergehen wird.