Mein Weg zu einem gesünderen Körper & welche Rolle mein Gewicht dabei spielte

Hallo ihr Lieben!
Heute kommt der Beitrag, den ich euch schon seit längerem versprochen habe. Ich werde euch in diesem Post von meiner Reise erzählen, die ich Ende letzten Jahres begonnen habe und welche Learnings und Erkenntnisse ich auf dem Weg mitnehmen konnte.
Zuerst werde ich euch hier alles Wichtige chronologisch auflisten und später mit einem Fazit enden.
Viel Spaß beim Lesen!

Meine Reise

1. Erstes Coaching – 2022

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Im September 2022 habe ich mich nach einem Gespräch mit dem Veranstalter des Halbmarathon Ingolstadts, Ralf Schmiedeke, dazu entschieden, mich an mein erstes Laufcoaching zu wagen.
Ich hatte ihm davon erzählt, dass ich mich bisher an Pläne aus Laufbüchern gehalten habe, aber nach dem P30 im Pitztal schmerzlich lernte, dass Pläne aus Büchern nicht alles sind. Er erzählte mir damals von Donau Run, die ich bald darauf kontaktierte und im September das Coaching mit Sebastian Mahr startete. Das Ziel, auf welches ich damals hinarbeitete? Ich wollte meinen ersten Marathon laufen und erhoffte mir eine größere Erfolgschance durch den Beistand einer Person, die Ahnung vom Laufen und allem drum herum hatte.


2. Lernen und scheitern – 2023

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Zusammen mit Sebi konnte ich im Jahr 2023 einiges lernen. Er half mir dabei, eine Verpflegungsstrategie zu entwickeln, die bei Wettkämpfen funktionierte, brachte mithilfe eines Tests meinen Natriumhaushalt beim Sport wieder ins Gleichgewicht und sorgte durch eine Leistungsdiagnostik dafür, dass ich in den richtigen Zonen trainierte. Durch die vielen angebotenen Infoabende, konnte ich einiges über Verpflegungsstrategien und Ernährung lernen.

Ich hatte mir Wien als den Marathon meiner Wahl ausgesucht, da ich gerne über den Winter trainiere und im Sommer sehr unter der Hitze und der Pollenbelastung leide. Leider begann dann eine Abwärtsspirale, die wir nicht mehr in den Griff bekommen konnten. Ich wurde immer häufiger krank und konnte daher das nötige Training für mein Marathondebüt nicht absolvieren. Deshalb war ich schweren Herzens dazu gezwungen, die Strecke auf einen Halbmarathon zu reduzieren und mein Ziel nach hinten zu verschieben. Doch auch nach Wien wurde es nicht wirklich besser. Wenn ich gerade nicht krank war, hielten mich Verletzungen vom Training ab. Ich bekam 2x Shin Splints, die ich zuvor das letzte Mal in 2017 als Laufanfängerin hatte. Nach der Absage des Eichstätter Halbmarathons (wegen Erkältung) und der beinahe Absage des Altmühltrails wegen Shin Splints war für mich klar – ich muss etwas ändern.


3. Ein neuer Marathon, ein neuer Coach

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Ich trennte mich also Ende 2023 schweren Herzens von Donau Run und wagte einen Schritt ins Ungewisse. Der Influencer und Ultratrailrunner Pawel Dregan, den ich in 2023 beim Innsbruck Apline Trailfestival getroffen hatte, wollte sein Team vergrößern und suchte nach Athleten, die unter seiner Anleitung trainieren wollten. Die Gespräche mit ihm überzeugten mich und ich entschied mich, es 2024 mit ihm zu versuchen. Ein Marathon stand auch schon auf dem Plan: Hamburg sollte es diesmal werden.

Parallel zum neuen Coach, hatte ich Kontakt zu Nico Wittmann von Roots Coaching aufgenommen, da ich etwas gegen meine häufige Krankheit unternehmen wollte. Wir hatten bereits im Juni 2023 über die Ernährungsberatung gesprochen und ich traf im Dezember 2023 die Entscheidung, einen Versuch zu wagen in der Hoffnung, dass 2024 so möglichst krankheitsfrei ablaufen würde. Ich hatte also Ende 2023 alles auf den Kopf gestellt mit dem Ziel, endlich wieder in die richtige Spur zu kommen.


4. Bestandsaufnahme – Januar 2024

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Im Januar 2024 führte ich dann das erste Gespräch mit Nico und wir legten ziemlich schnell los mit der Erfassung der Ist-Situation. Ich schickte ihm meine Schlafdaten, protokollierte meine Ernährung und ließ ein großes Blutbild mit etlichen zusätzlichen Informationen anfertigen.


Das führte zu folgenden Ergebnissen:

  1. Mein Schlaf war, wie vermutet, keine Schwachstelle und daher nicht Schuld an meinen Symptomen.
  2. Das Blutbild ergab einen Selen, Magnesium, Vitamin D3, Zink, Eisen und Vitamin C Mangel. Nico erstellte mir einen Supplementsplan, der die Defizite auffüllen sollte.
  3. Aus dem Ernährungsprotokoll ergab sich, dass ich zu wenig und zu unregelmäßig esse. Ich hatte es mir über die Jahre angewöhnt, auf das Frühstück zu verzichten, weswegen ich meine Kalorien überwiegend in zwei Mahlzeiten zu mir nehmen musste. So kam ich im Schnitt auf 1.800 kcal. Mein ermittelter Grundverbrauch, ohne sportliche Aktivitäten, belief sich allerdings auf 2.000 kcal. Ich befand mich also schon seit Jahren im Defizit, was, anders als man vielleicht vermuten würde, zu einer Gewichtszunahme statt einer Abnahme geführt hat. Bis 2019 wog ich im Schnitt 60 bis maximal 63 Kilo, Anfang 2024 pendelte mein Gewicht bereits um die 66 kg.

Anhand der oben genannten Ergebnisse, ergab sich also folgender Plan: Mehr und in drei Mahlzeiten essen und durch Supplemente die Defizite auffüllen. Soweit so gut. Auf meine Frage, ob ich dadurch auch wieder Gewicht verlieren würde, verwies Nico auf einen seiner anderen Klienten. Dieser hatte zu Beginn etwas zugenommen, konnte seit Monaten nun aber stetigen Gewichtsverlust verzeichnen. Ich freute mich darauf und startete voller Optimismus in die Trainingsvorbereitung für Hamburg.


5. Erste Erfolge

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Im April gelang mir schließlich, worauf ich seit über einem Jahr hingearbeitet hatte: Ich lief meinen ersten Marathon in Hamburg in 4 Stunden und 22 Minuten. Mehr zum Marathon findet ihr hier: https://run-and-write.blog/2024/05/09/mein-marathondebut-beim-haspa-marathon-hamburg-2024/

Dank der Learnings aus Sebastian Mahrs Coaching und der neuen Reize von Pawel Dregan, konnte ich diesen Lauf ohne größere Probleme meistern. Auch die Vorbereitung lief gut, lediglich mein Knie hatte mir zeitweise das Leben schwer gemacht. Da ein Alternativtraining aber möglich war, konnte ich auf Mallorca im Trainingslager trotzdem fleißig Grundlagenausdauer aufbauen, denn: Plötzlich wurde ich nicht mehr krank. Ich lief dort auch meine neue Halbmarathonbestzeit von 1 Stunde, 57 Minuten und 55 Sekunden. Die Umstellung zeigte also erste Erfolge, für die ich extrem dankbar war.


6. Nach jedem Hoch kommt ein Tief

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Nach dem Hamburg Marathon ging es plötzlich ziemlich schnell steil bergab. Ich hatte zuvor gehört, dass man nach den ersten 42,2 km häufig ein bis zwei Wochen Pause machen musste, da der Körper einen erhöhten Erholungsbedarf hatte. Diese zwei Wochen arteten bei mir allerdings in beinahe zwei Monate aus, in denen ich kaum laufen konnte und eher Rad gefahren bin. Doch selbst das war nur mit sehr geringer Belastung möglich. Plötzlich war ich nicht mehr belastbar, dauermüde und mein Puls stieg zusammen mit meiner Atmung bei jeder kleinsten Betätigung enorm an.

Das war aber nicht alles: Während der Vorbereitung und auch danach, kletterte mein Gewicht immer weiter nach oben. Mittlerweile war ich bei 70 kg angekommen – Tendenz steigend! Ich machte mir langsam wirklich Sorgen und zweifelte an dem, was mir Nico in unzähligen Telefonaten erklärt hatte. Während, und auch nach der Marathonvorbereitung, fiel ich zurück in alte Muster und versuchte, mein Gewicht durch weniger Essen in den Griff zu bekommen.

Dazu kamen Verdauungsprobleme, die vor Hamburg angefangen hatten, sich danach aber noch verschärften. Ich holte mir beim Hausarzt Hilfe, doch dieser verschrieb mir lediglich Trockenhefe und meinte, dass mit meinem Blut alles in Ordnung sei, ich also nichts zu befürchten hatte. Zu dieser Zeit stellte ich komplett auf pflanzliche Ernährung um da ich merkte, dass tierische Produkte das Problem noch verstärkten. Nico brachte damals schon das Thema Arbeit und Glaubenssätze auf, doch ich war damals mental noch nicht soweit, um mich damit ernsthaft zu beschäftigen.


7. Geht es noch tiefer?

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Im Juli 2024 kam dann der offizielle Tiefpunkt: Ich brach mir beim Gletscher Trail 42k bereits bei Kilometer 8 die Kniescheibe und war erstmal komplett außer Gefecht. Ihr findet hier auf dem Blog einen Bericht zum Lauf und auch einige Beiträge zur Recovery, falls ihr darüber mehr wissen wollt.

Spannend war in dieser Zeit jedoch, dass mein Gewicht von über 70 Kilo auf 68 Kilo sank, obwohl ich normal weiter aß und mich nicht bewegen durfte. Allerdings bemerkte ich relativ schnell, dass einige Muskeln gegen Fettpölsterchen ausgetauscht wurden. Das erklärte den Gewichtsverlust.

Da ich nicht viel zu tun und somit Raum zur Selbstreflexion hatte, merkte ich damals, worauf Nico Anfangs des Jahres mit dem Thema Beruf und Werte hinauswollte. Mir wurde klar, dass mein aktueller Karriereweg, bzw. die Personen und Aktionen, die damit verbunden waren, an einigen Stellen gegen meine persönlichen Überzeugungen gingen. Nachdem ich etliche Wochen krankgeschrieben war, merkte ich schnell, dass die Verdauungsprobleme der Vergangenheit angehörten. Ich wurde nochmal darin bestätigt, dass meine Entscheidung, den Beruf zu wechseln, die Richtige war.


8. Wiedereinstieg

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Nach beinahe zwei Monaten Sportpause ging es dann endlich wieder los. Auch das habt ihr hier zu Genüge mitbekommen, ich glaube darauf muss ich hier nicht nochmal eingehen.

Ich war froh, mich wieder bewegen zu dürfen und hoffte, dass ich dem Körperfett nun den Kampf ansagen konnte. Doch leider entwickelte sich die Lage nicht so, wie ich sie mir erhoffte und mein Gewicht stieg weiter. Im Oktober 2024 knackte ich schließlich die 72 Kilo Marke. Geschockt und zunehmend verzweifelt, fiel ich erneut in alte Muster, hörte auf zu Frühstücken und versuchte, möglichst wenig zu essen. Diesmal zeigte diese Strategie sogar Wirkung und ich konnte mein Gewicht auf 70 kg verringern. Ich war dennoch nicht zufrieden mit der Entwicklung und kontaktierte Nico erneut, da ich mir den kontinuierlichen Gewichtszuwachs nicht mehr erklären konnte.

Eins blieb jedoch konstant und darüber war ich wirklich froh: Ich wurde nicht mehr krank. Ab und zu war ich wegen anfänglicher Erkältungen wenige Tage ausgefallen, doch das war nichts im Vergleich zu den Bilanzen, auf die ich in 2023 zurückblicke.


9. Wasser & steigendes Gewicht

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Nun sind wir im Jetzt angekommen. Ich habe vor zwei Wochen mit Nico über meine Problematik mit dem steigenden Gewicht gesprochen. Dieser erklärte mir, dass nach einer langen Pause der Körper Wasser einlagert, was dann zu großen und kurzfristigen Gewichtssteigerungen führt. Da ich teilweise von Tag zu Tag 800 Gramm Schwankungen in meinem Körpergewicht habe, leuchtete mir diese Erklärung ein. Er betonte ein weiteres Mal, dass ich auf die Proteinzunahme aufpassen und das Krafttraining nicht vernachlässigen solle, da dies das effektivste Mittel gegen Körperfett sei. Das Ziel war also, sich gedanklich von der bloßen Zahl auf der Waage zu lösen und den Fokus eher auf den Körperfettanteil zu schieben.

Doch leider ist auch dieser, zumindest laut meiner Waage, zu hoch. Mich stört das Fett, dass sich an Hüfte und Bauch eingelagert hat und ich fühle mich aktuell noch weniger wie eine Sportlerin als je zuvor. Irgendwie hatte und habe ich bei sportlichen Menschen eine andere Figur im Kopf als die, auf die ich jeden Tag blicke. Das bringt uns zum finalen Punkt dieses Beitrags.


10. Akzeptanz

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Ich habe mich dieses Jahr viel mit mir und meinem Körper beschäftigt. Allerdings ist gerade gegen Ende des Jahres der Fokus ziemlich ins negative gerutscht und ich habe mich extrem darauf versteift, dass ich zu „fett“ und zu „schwer“ für den Sport bin, den ich ausübe. Was ich dabei vergessen habe war das, worum es mir eigentlich am Anfang diesen Jahres ging: Um meine Gesundheit. 2024 war das erste Jahr seit langem, in dem ich nicht ernsthaft krank war. Im Gegensatz zu 2023, gab es bei keinem Lauf eine Verletzung oder Erkältung, die mich zum Umplanen oder Absagen zwang. Wieso versuche ich also krampfhaft etwas an einem Körper zu ändern, der für mich gerade so gut funktioniert? Weshalb jage ich einem Körperbild nach, dem ich einfach nicht entsprechen kann?
Die Antwort auf diese Fragen kann ich nicht gewiss geben, ich glaube aber, dass es viel mit der Art und Weise zu tun hat, in der ich und viele andere als Kind und Jugendliche „sportliche“ Frauen erlebt haben. Ich sehe da sofort eine dünne, komplett ausdefinierte Person vor mir, die lächelnd mit kleinen Gewichten in die Kamera blickt.

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Olympia 2024 hat uns hier dieses Jahr deutlicher denn je gezeigt, dass jeder Körper anders auf die Belastungen verschiedener Sportarten reagiert. Ich will mich also von diesem krampfhaften Schönheitsideal lösen und versuchen, einen gesunden Körper zum Ziel zu machen. Wenn dieser dann eben fast 74 Kilogramm wiegt, dann ist das erstmal so. Solange die Fettpolster durch Krafttraining irgendwann wieder schmelzen, werde ich mich nicht weiter an der bloßen Zahl abarbeiten.


Ich hoffe euch hat dieser Einblick in meine Reise geholfen. Lasst mich gerne wissen, wie ihr mit dem Thema Gewicht umgeht und welche Erfahrungen ihr dazu gemacht habt. Gerne in einem Kommentar unter diesem Beitrag oder schreibt mir auf Insta! 🙂

Auf diesem Weg will ich mich nochmal bei Sebastian Mahr, Nico Wittmann und Pawel Dregan bedanken! Ohne euch wäre ich nicht die Athletin, die ich heute bin!

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Zurück auf die Trails – Mein Plan für 2025

Lange hatte ich es euch versprochen und jetzt ist es endlich soweit: Ich teile euch meine Pläne für das Jahr 2025 mit. Viel Spaß beim Lesen!

Weniger planen, mehr genießen

Durch den Gletschertrail im Juli ist mir eine Sache schmerzhaft klargeworden – Ich bin zu langsam für die langen Trails. Eine Erkenntnis, die mich in den ersten Tagen und Wochen nach meiner Knieverletzung sehr beschäftigt und mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Denn alles was ich wollte, war schon immer die Ultradistanz gewesen. Lange Läufe bereiten mir mehr Freude als alles andere und ich hatte gehofft, dass es bei den größeren Distanzen weniger um das Tempo, sondern mehr um die Ausdauer und die mentale Stärke geht. Der Gletschertrail hat mir schmerzhaft gelehrt, dass ich in dieser Annahme falschlag, weswegen ich zum Nachdenken gezwungen war. Macht eine Teilnahme an Ultratrails überhaupt Sinn, wenn man nur damit beschäftigt ist, von der Cut Off Zeit davonzulaufen? Wo bleibt da der Spaß, der sowieso nur dünn gesät ist bei solchen Kilometerzahlen? Nach etlichen Recherchen der Zielzeiten anderer großer Trailwettkämpfe, habe ich einen neuen Weg gefunden: Die FKTs.

Was sind FKTs?

FKTs, ausgeschrieben „Fastest Known Time“ , sind Trailrunningstrecken, die auf der gleichnamigen Homepage zur Verfügung gestellt werden. Die GPS Strecken sind für jede*n frei verfügbar. Auf der Website werden zu jeder Strecke die schnellsten bekannten Zeiten festgehalten. Dieses Format ermöglicht so einen freien Wettbewerb, ohne die strengen Zügel einer Cut Off Zeit und völlig unabhängig von Startzeiten, wie es bei klassischen Wettkämpfen der Fall wäre. Durch die verschiedenen Arten, mit denen die Strecken zurückgelegt werden können (unsupported, self-supported, supported), bieten sie eine weitere Möglichkeit der Individualität.

Warum FKTs?

Für mich war nach meiner Erfahrung beim Gletschertrail klar, dass ich erst einmal die Finger von langen, alpinen Läufen lassen werde. Doch wie sollte ich mich sonst an die größeren Distanzen heranwagen? Man läuft ja doch eher selten alleine, völlig ohne Vergleichbarkeit, einen Marathon im Gelände. Und selbst wenn, wäre doch eine möglichst schöne Strecke gut, um das Erlebnis angenehmer zu machen.

Die FKTs bieten für mich die perfekte Möglichkeit, mich mit anderen und mir selbst zu messen und dabei maximal flexibel in der Durchführung der Läufe zu sein. Durch die Zeiten, die bereits von anderen gesetzt wurden, gibt es hier auch ganz klar einen Anreiz, sich zu verbessern und an seinem Tempo zu arbeiten. Ich erhoffe mir von den FKTs also flexible, zwanglose Rennen, die mich weiter am Ball bleiben lassen. Und das Wichtigste: Ich kann mich an weitere Strecken gewöhnen und werde dadurch vielleicht irgendwann schnell genug, um wieder bei den richtigen Rennen an den Start zu gehen. Zu meiner Überraschung gibt es in meiner Nähe ein paar Strecken, was es für mich natürlich deutlich angenehmer macht.

Folgende FKTs habe ich mir abgespeichert:

Mal sehen, welche Zeiten ich bis zum Ende nächsten Jahres hinter jede der Strecken packen kann. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, etwas neues auszuprobieren!

Der erste Trailmarathon 2.0?

Ich wäre allerdings nicht ich, wenn ich mir nicht doch wieder einen etwas festeren Termin für einen neuen Versuch meiner ersten Marathonstrecke auf dem Trail gesucht hätte. Der Plan entstand relativ spontan, nachdem sich mein bester Freund für einen Lauf angemeldet hatte, den ich geschworen hatte mit ihm zu absolvieren. Mir blieb also keine Wahl!

Der Rennsteiglauf

Der Wettkampf, den ich schon seit bald zwei Jahren auf meiner Bucketlist habe. Ein 42 Kilometer langer, eher flowiger Trail mit circa 700 Höhenmetern, die es gut verteilt zu bewältigen gilt. Das große Problem? Das Rennen findet bereits am 17.05.25 statt, ich habe also nicht extrem viel Zeit, um mich darauf vorzubereiten. Der Cut Off ist hier aber deutlich gnädiger (11 Stunden) und ich bin mir sicher, dass ich bis Mai irgendwie in der Lage sein werde 42 Kilometer zurückzulegen. Auf die Geschwindigkeit wird es bei diesem Lauf nicht ankommen, es soll viel mehr ein Come Back in die Trailrunningszene werden.

Hier findet ihr den Link zur Strecke: Rennsteiglauf Marathon Strecke


Wenn ihr wissen wollt, wie ich mich auf den Rennsteiglauf vorbereite und wie die letzten Wochen meines Trainings liefen, dann folgt gerne diesem Blog oder meinem Profil auf Instagram!

Vielen Dank fürs Lesen!

Freiheit für das Knie!

Wir befinden uns mittlerweile in Woche 13 nach dem Unfall und es wird Mal wieder Zeit für ein kleines Update. Viel Spaß beim Lesen!

Sport

Vor zwei Wochen durfte ich endlich mit dem Radfahren beginnen. Leider war der Start etwas weniger das, was ich mir erhofft hatte. Die erste Radfahrt erfolgte im Studio bei meinem Physio, dort hatte er mich auf einen seiner Ergometer gesetzt. Da ich keine Sportschuhe dabei hatte, musste ich strumpfsockig auf das Gerät steigen. Der Sattel war so hoch eingestellt, dass ich das Knie kaum beugen musste (oder konnte). Nach 5 Minuten stellte er diesen nach unten und ließ mich noch 10 weitere auf einer etwas angenehmeren Höhe fahren. Allerdings war der Widerstand so gering, dass es sich anfühlte, als würde man komplett gegen Luft treten. Die in Summe 15 Minuten gingen schmerzfrei vorbei, doch ich merkte relativ schnell, wie sehr sich meine Ausdauer verschlechtert hatte.

Seit der ersten Fahrt bei meinem Physio bin ich noch vier weitere Male Zuhause auf der Rolle gefahren. Dort natürlich mit deutlich höherem Widerstand und letzte Woche dann zum ersten Mal 30 Minuten lang. Auch das ging problemlos und vollkommen ohne Schmerzen.

Am 02.10. kam dann die Orthese weg und damit war mein Knie endlich wieder frei. Da kam es gerade gelegen, dass ich in der darauffolgenden Woche einen Urlaub am Tegernsee geplant hatte.

Das erste Mal wandern

Da durch meine Knieverletzung sämtliche Urlaubspläne geplatzt sind, haben wir uns entschieden, die freie Zeit im Oktober für einen kleinen Wellnessurlaub zu nutzen. Mein Plan war es, dort ein bisschen mehr Bewegung ins Knie zu kriegen und vielleicht den ein oder anderen Muskel wieder etwas anzuregen.

Am Freitag haben wir dann die erste spontane Wanderung gemacht. 4,16 Kilometer und 230 Höhenmeter haben wir dabei zurückgelegt. Auch wenn ich anfangs vorsichtig war, bereitete mir das Knie keinerlei Probleme, nicht mal beim bergab gehen! Das rechte Bein zitterte allerdings wie verrückt, als wir wieder am Auto angekommen waren. Es war am Ende wohl doch etwas anstrengend für den laschen Oberschenkelmuskel gewesen.

Am nächsten Tag folgte dann eine weitere Wanderung, diesmal 6,47 Kilometer und ebenfalls 230 Höhenmeter. Diese lief sogar noch besser und ich konnte nahezu normal gehen. Man hätte es mir vermutlich nicht mehr angesehen, dass ich mir vor drei Monaten die Kniescheibe gebrochen habe.

Nach den Wanderungen wurden wir mit Saunagängen und gutem Essen belohnt. Der Urlaub war wirklich ein voller Erfolg und ich bin froh, dass wir nach dem Desaster mit meinem Knie noch etwas freie Zeit in den Bergen verbringen konnten.

Wie geht es jetzt weiter?

Diese Woche Freitag steht der heiß ersehnte Termin beim Orthopäden an. Das (hoffentlich) letzte Mal röntgen. Wenn ich dort das Okay bekomme, kann es endlich wieder mit dem Laufen und dem Muskelaufbau des rechten Beins los gehen. Momentan ist der Oberschenkelmuskel noch immer eher ein schwabbeliges Etwas und ich freue mich schon darauf, diesen in das zu verwandeln, was er einmal war. Ich bin sehr gespannt, wie der Einstieg ins Laufen klappen wird und wie schnell ich meine Ausdauer wiederaufbauen kann. Ihr werdet es hier auf jeden Fall erfahren!

Im nächsten Post möchte ich euch dann von meinen Plänen für 2025 erzählen! (diesmal wirklich, versprochen)

Danke fürs Lesen!

Ende in Sicht?

Mittlerweile befinden wir uns in Woche 9 nach dem Unfall beim Gletscher Trail in Obergurgl. 9 Wochen voller Aufs und Abs. Wochenlanges Rumliegen. Kühlen. Das erste Mal laufen auf Krücken. Der Wechsel von der starren Schiene auf die Orthese. Plötzlich die alte Freiheit wieder spüren durch Spaziergänge. Anfangs Kleine, dann immer größere.
Wie geht es weiter? Ist denn endlich ein Ende in Sicht?

Gehen ist das neue Laufen

Die letzten Wochen habe ich beinahe täglich einen Spaziergang an der frischen Luft absolviert. Ich habe die Distanzen immer weiter gesteigert, bis ich nun bei einem Maximum von fünf Kilometern angekommen bin. Es kommt mir surreal vor, dass ich vor fast zwei Wochen nach etwas mehr als einem Kilometer umdrehen musste, und jetzt bereits solche Strecken schrubben kann.

Ab und zu kommt dann aber beim etwas schnelleren Gehen das Bedürfnis zu laufen hoch. Das schiebe ich im Moment natürlich beiseite, allerdings frage ich mich durchaus häufiger, wie wohl das erste Mal im Laufschritt sein wird. Werde ich Schmerzen haben? Wird es sich wacklig anfühlen?
Ich werde es in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft herausfinden.

Neue Freiheiten

Nach dem Termin beim Physio heute Morgen, durften wir endlich die Orthese auf 90 Grad stellen. Ein letztes Mal die Winkelplatten tauschen. Verrückt, wie schnell dieser Zeitpunkt jetzt doch da war. Und in zwei Wochen kann die Orthese dann ganz weg!

Zudem gibt es noch eine große Neuigkeit: Ich darf ab nächster Woche Freitag mit dem Radfahren beginnen! Dann geht der Wiederaufbau der Ausdauer richtig los. Ich bin gespannt zu sehen, wie mein Körper auf die erste Radfahrt reagieren wird. Und vor allem, was mein Knie zu der Bewegung beim Treten der Pedale sagt.

Krafttraining

Diese Woche habe ich das erste Krafttraining absolviert. Mit der Orthese darf ich nun Sit-Ups, Planks und Liegestütze machen. Das dürfte ich eigentlich schon seit letzter Woche, bisher hatte sich meine Motivation in Grenzen gehalten. Am Dienstag war es dann aber endlich soweit, und ich habe mich nach einem Spaziergang an der ersten Trainingseinheit versucht.

Diese hat 10 Minuten gedauert und bestand aus 3x 1 Minute Planks, einige Sit-Ups (war zu faul zum Zählen) und Liegestütze (ebenfalls nicht mitgezählt), welche ich aber auf den Knien absolvierte.

Am nächsten Tag wunderte ich mich noch darüber, dass sich der Muskelkater in Grenzen hielt. Doch der Schein trügte, und ich konnte mich tags darauf kaum bewegen, ohne dass sich ein Muskel beschwerte.

Bald werden wir wohl auch mit gezielten Aufbauübungen für das rechte Bein starten. Der Physio erwähnte etwas von einbeinigen Kniebeugen, da freue ich mich ja riesig darauf… Mal sehen, welche Übungen sonst noch auf den Plan kommen und wie lange es dauern wird, das rechte Bein wieder komplett auf Vordermann zu bekommen.


Ich freue mich darauf, die Entwicklungen der kommenden Wochen zu beobachten und euch daran teilhaben zu lassen. Es ist wirklich ein schönes Gefühl, wenn es wieder bergauf geht und man sich Stück für Stück in seine alte Form zurück arbeiten kann.

Zurück zur Realität

Nach mittlerweile sieben Wochen gibt es heute ein großes Update zu meiner Partellafraktur und allem drum herum.

Physio

Seit letzter Woche bin ich endlich in Behandlung beim Physiotherapeuten. Der war ziemlich zufrieden mit meinem Knie und hat direkt mit 45 Grad passiver Bewegung begonnen, anstelle der vom Orthopäden anvisierten 30 Grad.
Heute standen dann die ersten Anspannungsübungen an und ich durfte zum ersten Mal seit bald zwei Monaten mein Bein selbstständig 90 Grad anwinkeln! Natürlich ging das nicht ganz schmerzfrei, da alles, aber besonders die Kniekehle, mittlerweile richtig eingerostet ist.
Nach dem Besuch beim Physio durften wir dann die Orthese auf 60 Grad stellen. Das fühlt sich deutlich besser und natürlicher an als die vorherigen 30 Grad.

Bis Ende Oktober habe ich jetzt noch jede Woche mindestens einen Physiotermin. Ich bin gespannt, was mich da noch alles erwartet.

Bewegung

Seit ich die Orthese trage, habe ich Stück für Stück versucht mein tägliches Bewegungspensum zu erhöhen. So habe ich mich von knapp 800 Schritten Tagesdurchschnitt auf mittlerweile über 4.000 Schritte hochgekämpft. Das ging alles ohne größere Probleme, bis ich am Mittwoch die Idee hatte spazieren zu gehen.

Am Tag davor hatte ich im Garten ein paar Runden gedreht, weswegen ich am Abend auf über 3.000 Schritte kam. Nach diesem Ergebnis wollte ich am nächsten Tag versuchen, einen kleinen Spaziergang zu absolvieren. So verließ ich also voller Optimismus mit meinem Lieblingspodcast im Ohr das Haus. Die neue Freiheit einsaugend, schlug ich den Weg zu einem nahegelegenen Feldweg ein, den ich aber nie erreichen sollte.

Nach circa 150 Metern schoss mir ein stechender Schmerz ins Knie, der mich erschrocken zum Anhalten zwang. Ich konnte mir das plötzlich auftretende Stechen nicht erklären und machte mich langsam und besorgt auf den Rückweg. Wie besessen überlegte ich, was ich wohl falsch gemacht haben könnte und ob ich nun bleibenden Schaden verursacht hatte. Und das, obwohl die Genesung schon so weit fortgeschritten war!

Anders als sonst, hatte ich an diesem Tag die Orthese über der Hose angezogen. Das habe ich schon etliche Male bei anderen verletzten Sportlern gesehen, doch da ich dies zuvor nie selbst ausprobiert hatte, befürchtete ich, dass dies der Auslöser der Schmerzen war.

Beim Physio stellte sich dieses Zwicken als normale Beschwerden heraus. Das Gewebe muss sich nach einer solchen Verletzung erst wieder an die Belastungen gewöhnen und reagiert deshalb relativ schnell mit einem Schmerzimpuls. Kein Grund zur Sorge also!
So entschied ich mich heute, einen weiteren Versuch zu wagen, der diesmal ohne Schmerzen gelang! 1,3 Kilometer konnte ich so absolvieren. Das hätte sich vor einigen Wochen noch nicht nach viel angehört, doch momentan fühlt es sich nach einer größeren Leistung an als mein Marathon.

Ich bin froh, dass ich endlich wieder in Bewegung komme und mich wieder ein wenig an der frischen Luft bewegen kann.

Arbeit

Da ich nun mit dem neu eingestellten Winkel der Orthese einigermaßen normal sitzen, und diese am Schreibtisch sogar ablegen kann, werde ich nächste Woche wieder mit dem Arbeiten beginnen. Ich bin gespannt, wie der Einstieg nach einer derart langen Pause laufen wird und ob ich direkt 40 Stunden Arbeit aushalte.

Auch wenn damit wieder ein Stück der alten Routine zurückkehrt, habe ich nicht vor, alles, was ich mir die letzten Wochen angeeignet habe, über Board zu werfen. Ich habe es durch die Auszeit endlich geschafft mir eine Schreibroutine anzueignen, diese will ich auf keinen Fall mehr verlieren.

Schreiben

Wie oben bereits erwähnt, habe ich durch die lange Pause einen neuen Zugang zur schreibenden Kunst gefunden. Auch, wenn ich das, was ich da fabriziere, nicht immer als solche bezeichnen würde.

Ich hatte in einigen Post bereits erwähnt, dass ich an einem Text für eine Anthologie Ausschreibung gearbeitet habe. Leider kam zwei Tage vor Ende der Einsendefrist eine Nachricht des Verlags, dass die Textsammlung ersatzlos gestrichen wird. Nach anfänglicher Enttäuschung machte ich mich rasch auf die Suche nach anderen Verwendungszwecken und wurde fündig! Story.One hatte für denselben Zeitraum eine Ausschreibung für den „Young Storyteller Award“ laufen. Bei diesem Format erstellen die Teilnehmer 12-17 sogenannte „Stories“, die jeweils drei Buchseiten umfassen. Diese Stories werden anschließend in einem Buch zusammengefasst, welches nach Gestaltung des Covers, Erstellung des Klappentextes und der Autorenbiografie kostenlos veröffentlicht werden kann. Im Anschluss erhalten die Autoren ein kostenloses Exemplar ihres Werkes, welches bald darauf auf Thalia in den Handel geht.

Kurzentschlossen nahm ich an dieser Ausschreibung teil und bin nun keine unveröffentlichte Autorin mehr. Mein Buch gibt es als Printausgabe bei Thalia und Amazon zu kaufen. Das eBook habe ich im Nachgang über epubli publiziert, von ihnen wird es über Amazon, Weltbild und viele weitere Seiten vertreiben.

In dem Buch geht es um eine Crew aus genetisch modifizierten Katzen, den Nauticats, welche in der Tiefsee auf der Suche nach geeignetem Lebensraum für die Menschen einer dystopischen Zukunft sind. Nach dem Fehlschlag der vorherigen Mission steht bei diesem letzten Versuch das Leben der Menschheit und das der Nauticats auf dem Spiel.

Hier findet ihr die wichtigsten Links zu meinem Buch:

Es würde mich freuen, wenn ihr vorbeischaut!


Das waren erstmal die wichtigsten Neuigkeiten zu mir. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden.

Vielen Dank fürs Lesen!

Vom Liegen zu 30 Grad biegen

Hallo ihr Lieben!
Ich melde mich mit einem kleinen Update zu meiner Verletzung.

Der Heilungsprozess

Heute stand endlich der nächste Termin zum Röntgen an. Ich habe diesem Ereignis mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung entgegen gesehen. Das Ergebnis des Termins war leider alles andere als motivierend.
Doch zuerst das Gute: Der Bruch ist weiter stabil und sieht gut aus. Langsam beginnt sich auch der Riss zu schließen.

Des Weiteren bekomme ich ab übernächster Woche eine Orthese, mit der ich mein Bein dann 30 Grad biegen darf. Der Winkel wird alle zwei Wochen um 30 Grad erhöht, bis wir schließlich bei 90 Grad angelangen. Danach kann die Orthese weggelassen werden.
Das heißt, dass ich noch mindestens 6 Wochen weitestgehend lahmgelegt bin und vermutlich erst ab da wieder mit Sport beginnen kann. Die Geduldsprobe ist also noch lange nicht am Ende. Eins ist jedoch sicher – Den Altmühltrail und die Donaurun.eco Trophy kann ich hiermit ein für allemal abschreiben.

Wie geht es also weiter?

Die nächste Woche werde ich, wie auch die letzten fünf Wochen, weiter auf dem Sofa verbringen. Sobald es möglich ist, werde ich aber versuchen wenigstens wieder ein wenig spazieren zu gehen. Auf diese Art könnte ich zumindest Mal wieder aus dem Haus kommen und den eingerosteten Kadaver ein wenig bewegen.

Bis das möglich ist, verbringe ich viel Zeit auf YouTube, mit dem Lesen, mit der PlayStation oder mit dem Schreiben. Ich habe vor Kurzem den Ratgeber „Schriftsteller werden“ von Dorothea Brande gelesen und setze die dort genannten Tipps und Tricks um. Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne Mal mitnehmen, woran ich da gerade so arbeite. Lasst es mich einfach in den Kommentaren oder über Instagram wissen!


Leider gibt es an dieser Stelle erstmal nicht viel mehr zu erzählen.
In meinem nächsten Blogpost würde ich euch gerne meine Pläne für das Jahr 2025 offenbaren. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagen werdet!

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit. Danke fürs Lesen!

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

Endlich ist es soweit, es ist Raceweek! Morgen mache ich mich auf den Weg nach Österreich und dann geht es am Samstag um 07 Uhr auf die Strecke. Ich nehme euch noch einmal mit in die letzten Vorbereitungen und zeige euch meine Verpflegungsstrategie.

Das Training

Die letzten beiden Wochen lief das Training weiter gut und ich konnte in Summe über 3.000 Höhenmeter sammeln! Das hat meine Erwartungen um einiges übertroffen und beruhigt mich enorm.

Am Dienstag standen dann nochmal Bergsprints an, die ich zu meiner Freude mit einer verloren geglaubten Leichtigkeit zurücklegen konnte. Morgen werde ich dann in Obergurgl einen finalen 30-minütigen Trainingslauf absolvieren. Danach ist die Vorbereitung endgültig abgeschlossen und alles bereit für meine bislang größte Herausforderung.

Ausrüstung und Verpflegung

Die letzten Tage habe ich primär damit verbracht, die Pflichtausrüstung intensiv zu studieren und fehlendes Equipment anzuschaffen.

Das sind die Dinge, die ich heute in meinen Trailrucksack gepackt habe:

  1. 3×0,5 Liter Softflask
  2. Sonnenschutz: Lippenstift und Sonnencreme
  3. 10x Energy Gel
  4. 10x Energy Fruit Jellies
  5. Erste Hilfe Kit und Rettungsdecke
  6. Fruchtquetschbeutel
  7. Faltbecher
  8. Salztabletten
  9. Blasenpflaster und Blasenstift
  10. Mütze und Handschuhe
  11. Regenjacke
  12. Armlinge
  13. Beinlinge
  14. Tempos

Tatsächlich war ich ziemlich schockiert zu sehen, wie viel ich diesmal mit auf den Berg schleppen muss und das was ihr hier seht ist leider noch nicht alles. Ich werde noch einige Dinge am Körper tragen wie z.B. eine Sonnenbrille, eine Cap, Kopfhörer usw… Glücklicherweise konnte ich die gezeigten Dinge in meinem 5-Liter Trailrunning-Rucksack unterbringen.

Um euch zu erklären, weswegen ich so viel mitschleppen werde, erläutere ich hier meine Verpflegungsstrategie:

  1. Ich nehme jede halbe Stunde einen Energy Fruit Jelly [4]
  2. Jede weitere halbe Stunde folgt dann ein Gel [3]
  3. Alle 30 Minuten nehme ich eine Salztablette [8]
  4. Falls ich keine Gels mehr runterbringe oder Lust auf etwas anderes habe, kann ich den Fruchtquetschbeutel nehmen [6]
  5. Weil zwischen den einzelnen Verpflegungsstationen durchaus 1,5 bis 2 Stunden vergehen können, nehme ich zur Sicherheit lieber 1,5 Liter als den geforderten Liter Wasser mit. Ich hoffe sehr, dass man die Flaschen auch zwischen den VP’s auffüllen kann
  6. An manchen Verpflegungsstationen gibt es auch etwas zu essen. Dort werde ich auf jeden Fall versuchen, meine Speicher zusätzlich etwas aufzufüllen, und kann dadurch für etwas Abwechslung in meiner Nahrungsaufnahme sorgen

Die Rennstrategie

Basierend auf meiner bisherigen Erfahrung und der Taktik meines Coaches, habe ich mir eine Rennstrategie erarbeitet, die mich hoffentlich vom Überschreiten der Cut Off Zeit bewahren wird.

Der Tipp meines Coaches war, von der Cut Off Zeit eine Stunde abzuziehen und dann auszurechnen, wie lange ich für die jeweiligen Abschnitte brauchen darf. Das gibt mir etwas Sicherheit, falls ich für einen Teil der Strecke etwas länger unterwegs sein sollte, da ich ja immer noch auf meinen 60-Minuten-Puffer zurückgreifen kann.

Durch diese Rechnung haben sich folgende Zeiten ergeben:


Nun ist also alles bereit für den großen Tag und ich bin gespannt, wie es mir ergehen wird. Mental stelle ich mich definitiv auf das bislang härteste Rennen ein, deshalb lade ich gerade auch noch ein paar Podcastfolgen runter, die mich durch die dunklen Momente tragen sollen.

Ihr dürft euch schonmal auf einen ausführlichen Rennbericht freuen. Lasst mich gerne wissen, falls euch ein Thema genauer interessiert oder ihr generell Fragen habt! Danke fürs Lesen!

Alles auf eine Karte – Und dann?

Das Mindset „Alles oder Nichts“ gehört zum Sport wie das Amen zur Kirche. Zahllose Bilder von blutenden, im Ziel kollabierenden oder sich übergebenden Sportlern sind Zeichen dafür, dass diese Einstellung bis heute fest verankert ist.

Dazu kommen noch tausende Sprüche, die ihre Verwendung in Hashtags, Beiträgen und auf T-Shirts finden. „Go Hard or Go Home, No Pain No Gain“ sind nur wenige Beispiele dieser kämpferischen Ansagen, die wie Mantras kontinuierlich wiederholt werden.

Muss Sport immer am und über dem Limit stattfinden?

Die Antwort auf diese Frage ist relativ simpel: NEIN. Sport ist in erster Linie das, was du daraus machst. Das heißt kurz gesagt: Wenn du ambitioniert bist und hart für deine Ziele trainieren willst, kannst du das natürlich tun, du musst aber nicht. Es ist auch völlig in Ordnung, falls du selten oder gar nicht an deine Grenzen gehst. Das Wichtigste ist, dass du Spaß dabei hast und gesund bleibst!

Für Profisportler mag das anders sein, aber selbst die Elite fällt nicht nach jedem Lauf bewusstlos um oder übergibt sich im Ziel. Hier machen vor allem die Umfänge und die Art der Trainingseinheiten den Unterschied.

Solltest du also permanent mit körperlichen Problemen zu kämpfen haben, gehört das nicht zum Sport dazu, sondern sollte vielmehr zum Anlass genommen werden dein Trainingspensum und alles drum herum genauer unter die Lupe zunehmen.

Was wenn ich scheitere?

Während körperliches Leid im Zuge eines Erfolges durch epische Posts und Reels zelebriert wird, kehrt sich das Ganze im Falle eines „DNFs“ (Did not Finish) recht schnell um. Hier wird mit der Bekanntgabe schon eher zaghaft umgegangen, denn: Wer will schon zugeben gescheitert zu sein und wichtiger – Wer will auf Social Media dabei zusehen?

Für mich waren es immer die Momente des „Versagens“, aus denen ich im Nachhinein am meisten lernen konnte. Daher denke ich, dass wir auf Social Media davon profitieren würden, wenn mit den Gründen des „Scheiterns“ offener umgegangen werden würde. Bei mir sind diese Momente zwar nie in einem DNF geendet (bis jetzt), dennoch musste ich schon häufiger Wettkämpfe kurzfristig absagen oder die Distanz verringern, weil ich es sonst vermutlich nicht ins Ziel geschafft oder meine Gesundheit riskiert hätte.

Meiner Meinung nach erfordert es deutlich mehr Mut, sich einzugestehen, etwas nicht leisten zu können, als „einfach“ weiter durchzuziehen. Lass dich nicht demotivieren, falls ein Training oder Wettkampf Mal nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast!


Gibt es noch etwas, dass du zu dem Thema wissen willst? Dann schreib es in die Kommentare!