Ein Monat ist seit meinem letzten Post vergangen. Höchste Zeit für ein Update!
Gesundheit

Glücklicherweise hat sich die Situation mit meinem Magen deutlich entspannt, weswegen ich langsam wieder ins Training einsteigen konnte. Ich habe allerdings trotzdem viele Einheiten auf dem Rad absolviert, um keine erneuten Rückschritte zu riskieren.
Technisches Gelände
Tatsächlich ist es mir sogar gelungen, eine ungeplante Einheit im technischen Gelände zu absolvieren. Am 22.06. habe ich mir spontan eine Laufstrecke im Umkreis von 30 Minuten Fahrzeit herausgesucht und bin im schönen Wellheim gelandet. Dort wollte ich eine 15 Kilometer lange Strecke mit 570 Höhenmetern laufen. Bereits kurz nach dem Loslaufen kam ich an einem Schild vorbei, an dem ein Klettersteig und ein Felssteig ausgeschrieben waren. Komischerweise zeigte dieses Schild genau in die Richtung, in die ich auch musste…
Wenige Minuten später stand ich dann am Fuße einer Felswand, die es zu erklimmen galt. Da kam mir meine Klettererfahrung allemal zu Gute! Im weiteren Streckenverlauf gab es noch zwei weitere Felsenabschnitte, die ich beide dankbar annahm und überwand. Nach diesen Klettereinheiten war die Strecke eher flowig und hatte keine großen Überraschungen mehr für mich parat. Umso ironischer, dass mir bei einem dieser flowigen Waldtrails ein Stock zum Verhängnis wurde. Er hatte sich vorne in meinem Schuh verkeilt und so dazu geführt, dass ich mich gestreckt aus dem vollen Galopp auf die Nase gelegt habe. Mehr als ein paar Schürfwunden sind zum Glück nicht zustande gekommen.
Wieder am Auto angekommen war ich überglücklich endlich Mal wieder einen längeren Lauf mit ein paar Höhenmetern und sogar technischem Gelände absolviert zu haben! So konnte ich ein To-Do von meiner Liste abhaken!
Höhenmeter sammeln
Diese Woche habe ich dann das geschafft, was ich nicht mehr für möglich gehalten habe. Ich war endlich am Wank! Nach etlichem Hin und Her wegen der Wettervorhersage habe ich mich schließlich nach Rücksprache mit meinem Coach entschieden, früh morgens loszufahren und mein Glück zu versuchen. 2.000 Höhenmeter sollten gesammelt werden, das bedeutete ein zweifaches Besteigen des Berges.
So klingelte also am Samstag um 5 Uhr morgens der Wecker. Seltsamerweise fiel es mir diesmal nicht schwer, mich aus dem Bett zu schälen und ich habe mich voller Euphorie an die Vorbereitungen gemacht. Frühstücken, Zähne putzen, Laufsachen anziehen, Sachen packen und ab ins Auto. Um 06:15 Uhr war ich dann auf dem Weg nach Garmisch-Partenkirchen. Nach zwei Stunden Fahrt erreichte ich das Ziel und blickte breit lächelnd auf das traumhafte Alpenpanorama. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich mein Vorhaben noch umsetzen könnte!
Ich packte Gels und Riegel in meinen Rucksack, trug eine dicke Schicht Sonnencreme auf und machte mich auf den Weg zur ersten Besteigung. So früh am Morgen waren die Trails noch sehr verlassen und ich genoss die Ruhe und Atmosphäre, die sich mir darbot. Den ersten Aufstieg absolvierte ich beinahe ohne Pausen, weshalb ich nach einer Stunde und fünfzig Minuten auf dem Gipfel stand. Aufgrund des für 15 Uhr vorhergesagten Unwetters blieb mir allerdings keine Zeit zum Genießen. Ich füllte lediglich meine Flaschen auf und machte mich sofort wieder auf den Weg ins Tal.
Im Downhill merkte ich, dass meine Beine bereits etwas an Kraft verloren hatten und ich mich häufig an Steinen oder anderen Unebenheiten verfing. Zudem bin ich mehrmals umgeknickt, das passiert mir im Trail aber beinahe jedes Mal.
Nach einer Stunde stand ich wieder neben meinem Auto und machte erstmal eine kurze Kofferraum-Pause. Nachdem ich gegessen, Wasser, Gels und Riegel aufgefüllt und mich erneut gegen die Sonne gewappnet hatte, machte ich mich wieder auf den Weg. Diesmal kamen mir beim Anstieg etliche Leute entgegen, die ich eben noch im Downhill überholt hatte. Sie konnten sich ein Nachfragen nicht verkneifen und wollten wissen, warum ich mir das freiwillig antat oder wie oft ich heute noch nach oben laufen wollte. Da mir die zweite Besteigung deutlich schwerer fiel, hielt ich meine Antworten kurz und konzentrierte mich darauf nicht auf die Nase zu fallen. Je weiter nach oben ich kam, desto häufiger musste ich pausieren und aus dem Spaß wurde immer mehr ein Kampf. Die Hitze hatte erbarmungslos ihren Tribut gezollt, weswegen ich nach vier von den sechs Kilometern Anstieg bereits kein Wasser mehr hatte und immer wieder im Schatten pausieren musste. Meine Beine wurden immer schwerer und ich musste die Zähne ordentlich zusammenbeißen, um die letzten Höhenmeter zu bezwingen.
Nach 5 Stunden und 22 Minuten, 19 Kilometern und 2.000 Höhenmetern war ich dann endlich zum zweiten Mal am Gipfel angekommen. Da sich der Himmel bereits verdunkelte und ich meinen müden Beinen nicht mehr vertraute, entschied ich mich dann aber dafür, auf den zweiten Downhill zu verzichten und stattdessen mit der Gondel ins Tal zu fahren.
Dort dufte ich netterweise die Dusche des Campingplatzes mitbenutzen und konnte mich anschließend frisch und etwas erholt auf den zweistündigen Weg Nachhause machen.
Was bedeutet das nun für den Gletscher Trail?
Wie ihr alle mitbekommen habt, lief die Vorbereitung anders als geplant und hat mich so vor einige Herausforderungen gestellt. Nach dem gestrigen Lauf war ich mir dennoch nicht sicher, ob ich mich an die Marathondistanz heranwagen soll. Der Trailmarathon hat eine Cut Off Zeit von 10 Stunden und 30 Minuten bei einer Distanz von 42 Kilometern und 2.800 Höhenmetern. Ich habe zwar bei dem Lauf zwei Drittel der Höhenmeter geschafft, allerdings hatte ich nur die Hälfte der Kilometer absolviert und war nach der Einheit ziemlich erschöpft. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit hätte ich aber immer noch 4 Stunden Zeit um die restlichen 800 Höhenmeter und 23 Kilometer hinter mich zu bringen.
Momentan gehe ich davon aus, dass ich den Rest der Strecke in der Zeit schaffen sollte und werde mich deshalb am 20.07. wie geplant an die Startlinie der Marathondistanz stellen. Mir ist klar, dass es nicht einfach wird aber ich freue mich auf die Herausforderung!
Wie hättet ihr euch an meiner Stelle entschieden? Wollt ihr noch irgendwas wissen?
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!









