Zurück auf die Trails – Mein Plan für 2025

Lange hatte ich es euch versprochen und jetzt ist es endlich soweit: Ich teile euch meine Pläne für das Jahr 2025 mit. Viel Spaß beim Lesen!

Weniger planen, mehr genießen

Durch den Gletschertrail im Juli ist mir eine Sache schmerzhaft klargeworden – Ich bin zu langsam für die langen Trails. Eine Erkenntnis, die mich in den ersten Tagen und Wochen nach meiner Knieverletzung sehr beschäftigt und mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Denn alles was ich wollte, war schon immer die Ultradistanz gewesen. Lange Läufe bereiten mir mehr Freude als alles andere und ich hatte gehofft, dass es bei den größeren Distanzen weniger um das Tempo, sondern mehr um die Ausdauer und die mentale Stärke geht. Der Gletschertrail hat mir schmerzhaft gelehrt, dass ich in dieser Annahme falschlag, weswegen ich zum Nachdenken gezwungen war. Macht eine Teilnahme an Ultratrails überhaupt Sinn, wenn man nur damit beschäftigt ist, von der Cut Off Zeit davonzulaufen? Wo bleibt da der Spaß, der sowieso nur dünn gesät ist bei solchen Kilometerzahlen? Nach etlichen Recherchen der Zielzeiten anderer großer Trailwettkämpfe, habe ich einen neuen Weg gefunden: Die FKTs.

Was sind FKTs?

FKTs, ausgeschrieben „Fastest Known Time“ , sind Trailrunningstrecken, die auf der gleichnamigen Homepage zur Verfügung gestellt werden. Die GPS Strecken sind für jede*n frei verfügbar. Auf der Website werden zu jeder Strecke die schnellsten bekannten Zeiten festgehalten. Dieses Format ermöglicht so einen freien Wettbewerb, ohne die strengen Zügel einer Cut Off Zeit und völlig unabhängig von Startzeiten, wie es bei klassischen Wettkämpfen der Fall wäre. Durch die verschiedenen Arten, mit denen die Strecken zurückgelegt werden können (unsupported, self-supported, supported), bieten sie eine weitere Möglichkeit der Individualität.

Warum FKTs?

Für mich war nach meiner Erfahrung beim Gletschertrail klar, dass ich erst einmal die Finger von langen, alpinen Läufen lassen werde. Doch wie sollte ich mich sonst an die größeren Distanzen heranwagen? Man läuft ja doch eher selten alleine, völlig ohne Vergleichbarkeit, einen Marathon im Gelände. Und selbst wenn, wäre doch eine möglichst schöne Strecke gut, um das Erlebnis angenehmer zu machen.

Die FKTs bieten für mich die perfekte Möglichkeit, mich mit anderen und mir selbst zu messen und dabei maximal flexibel in der Durchführung der Läufe zu sein. Durch die Zeiten, die bereits von anderen gesetzt wurden, gibt es hier auch ganz klar einen Anreiz, sich zu verbessern und an seinem Tempo zu arbeiten. Ich erhoffe mir von den FKTs also flexible, zwanglose Rennen, die mich weiter am Ball bleiben lassen. Und das Wichtigste: Ich kann mich an weitere Strecken gewöhnen und werde dadurch vielleicht irgendwann schnell genug, um wieder bei den richtigen Rennen an den Start zu gehen. Zu meiner Überraschung gibt es in meiner Nähe ein paar Strecken, was es für mich natürlich deutlich angenehmer macht.

Folgende FKTs habe ich mir abgespeichert:

Mal sehen, welche Zeiten ich bis zum Ende nächsten Jahres hinter jede der Strecken packen kann. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, etwas neues auszuprobieren!

Der erste Trailmarathon 2.0?

Ich wäre allerdings nicht ich, wenn ich mir nicht doch wieder einen etwas festeren Termin für einen neuen Versuch meiner ersten Marathonstrecke auf dem Trail gesucht hätte. Der Plan entstand relativ spontan, nachdem sich mein bester Freund für einen Lauf angemeldet hatte, den ich geschworen hatte mit ihm zu absolvieren. Mir blieb also keine Wahl!

Der Rennsteiglauf

Der Wettkampf, den ich schon seit bald zwei Jahren auf meiner Bucketlist habe. Ein 42 Kilometer langer, eher flowiger Trail mit circa 700 Höhenmetern, die es gut verteilt zu bewältigen gilt. Das große Problem? Das Rennen findet bereits am 17.05.25 statt, ich habe also nicht extrem viel Zeit, um mich darauf vorzubereiten. Der Cut Off ist hier aber deutlich gnädiger (11 Stunden) und ich bin mir sicher, dass ich bis Mai irgendwie in der Lage sein werde 42 Kilometer zurückzulegen. Auf die Geschwindigkeit wird es bei diesem Lauf nicht ankommen, es soll viel mehr ein Come Back in die Trailrunningszene werden.

Hier findet ihr den Link zur Strecke: Rennsteiglauf Marathon Strecke


Wenn ihr wissen wollt, wie ich mich auf den Rennsteiglauf vorbereite und wie die letzten Wochen meines Trainings liefen, dann folgt gerne diesem Blog oder meinem Profil auf Instagram!

Vielen Dank fürs Lesen!

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

Endlich ist es soweit, es ist Raceweek! Morgen mache ich mich auf den Weg nach Österreich und dann geht es am Samstag um 07 Uhr auf die Strecke. Ich nehme euch noch einmal mit in die letzten Vorbereitungen und zeige euch meine Verpflegungsstrategie.

Das Training

Die letzten beiden Wochen lief das Training weiter gut und ich konnte in Summe über 3.000 Höhenmeter sammeln! Das hat meine Erwartungen um einiges übertroffen und beruhigt mich enorm.

Am Dienstag standen dann nochmal Bergsprints an, die ich zu meiner Freude mit einer verloren geglaubten Leichtigkeit zurücklegen konnte. Morgen werde ich dann in Obergurgl einen finalen 30-minütigen Trainingslauf absolvieren. Danach ist die Vorbereitung endgültig abgeschlossen und alles bereit für meine bislang größte Herausforderung.

Ausrüstung und Verpflegung

Die letzten Tage habe ich primär damit verbracht, die Pflichtausrüstung intensiv zu studieren und fehlendes Equipment anzuschaffen.

Das sind die Dinge, die ich heute in meinen Trailrucksack gepackt habe:

  1. 3×0,5 Liter Softflask
  2. Sonnenschutz: Lippenstift und Sonnencreme
  3. 10x Energy Gel
  4. 10x Energy Fruit Jellies
  5. Erste Hilfe Kit und Rettungsdecke
  6. Fruchtquetschbeutel
  7. Faltbecher
  8. Salztabletten
  9. Blasenpflaster und Blasenstift
  10. Mütze und Handschuhe
  11. Regenjacke
  12. Armlinge
  13. Beinlinge
  14. Tempos

Tatsächlich war ich ziemlich schockiert zu sehen, wie viel ich diesmal mit auf den Berg schleppen muss und das was ihr hier seht ist leider noch nicht alles. Ich werde noch einige Dinge am Körper tragen wie z.B. eine Sonnenbrille, eine Cap, Kopfhörer usw… Glücklicherweise konnte ich die gezeigten Dinge in meinem 5-Liter Trailrunning-Rucksack unterbringen.

Um euch zu erklären, weswegen ich so viel mitschleppen werde, erläutere ich hier meine Verpflegungsstrategie:

  1. Ich nehme jede halbe Stunde einen Energy Fruit Jelly [4]
  2. Jede weitere halbe Stunde folgt dann ein Gel [3]
  3. Alle 30 Minuten nehme ich eine Salztablette [8]
  4. Falls ich keine Gels mehr runterbringe oder Lust auf etwas anderes habe, kann ich den Fruchtquetschbeutel nehmen [6]
  5. Weil zwischen den einzelnen Verpflegungsstationen durchaus 1,5 bis 2 Stunden vergehen können, nehme ich zur Sicherheit lieber 1,5 Liter als den geforderten Liter Wasser mit. Ich hoffe sehr, dass man die Flaschen auch zwischen den VP’s auffüllen kann
  6. An manchen Verpflegungsstationen gibt es auch etwas zu essen. Dort werde ich auf jeden Fall versuchen, meine Speicher zusätzlich etwas aufzufüllen, und kann dadurch für etwas Abwechslung in meiner Nahrungsaufnahme sorgen

Die Rennstrategie

Basierend auf meiner bisherigen Erfahrung und der Taktik meines Coaches, habe ich mir eine Rennstrategie erarbeitet, die mich hoffentlich vom Überschreiten der Cut Off Zeit bewahren wird.

Der Tipp meines Coaches war, von der Cut Off Zeit eine Stunde abzuziehen und dann auszurechnen, wie lange ich für die jeweiligen Abschnitte brauchen darf. Das gibt mir etwas Sicherheit, falls ich für einen Teil der Strecke etwas länger unterwegs sein sollte, da ich ja immer noch auf meinen 60-Minuten-Puffer zurückgreifen kann.

Durch diese Rechnung haben sich folgende Zeiten ergeben:


Nun ist also alles bereit für den großen Tag und ich bin gespannt, wie es mir ergehen wird. Mental stelle ich mich definitiv auf das bislang härteste Rennen ein, deshalb lade ich gerade auch noch ein paar Podcastfolgen runter, die mich durch die dunklen Momente tragen sollen.

Ihr dürft euch schonmal auf einen ausführlichen Rennbericht freuen. Lasst mich gerne wissen, falls euch ein Thema genauer interessiert oder ihr generell Fragen habt! Danke fürs Lesen!

Mein nächstes Projekt – Der Gletscher Trail 42k

Nach dem Marathon ist vor dem Trailmarathon!

In diesem Beitrag möchte ich euch einmal von meinem nächsten großen Wettkampf und den Herausforderungen, die dieser mit sich bringend wird, erzählen.

Viel Spaß beim Lesen!

Das Event

Am 20. Juli werde ich beim Gletscher Trailrun im Ötztal an der Startlinie stehen. Der Lauf ist mit 41,7 Kilometer und 2.800 Höhenmetern ausgeschrieben. Die Strecke startet auf circa 2000 Höhenmetern und ist als teilweise sehr technisch ausgeschrieben, was eine weitere Herausforderung für mich darstellen wird. Bisher bin ich nur einen technischen Trail gelaufen (den P30 im Pitztal) und das war die Hölle. Ich muss mich dieses Mal also wirklich darauf vorbereiten und im besten Fall ein paar technische Downhills absolvieren.

Zur Vorbereitung findet ihr unten mehr!

Mehr Infos zur Strecke findet ihr hier.

Die Vorbereitung

Wie oben bereits angedeutet, bietet dieser Wettkampf einige Herausforderungen, deren Bewältigung es einer ordentlichen Vorbereitung bedarf. Untenstehend findet ihr die Punkte, auf die ich in den nächsten Wochen einen besonderen Fokus legen will.

Die Höhenmeter

Ich habe bisher bei keinem Lauf derart viele Höhenmeter absolviert. Die meisten bin ich 2022 im Pitztal beim Pitzalpine Glacier Trail P30 gelaufen, da waren es aber „nur“ 1.600 Höhenmeter. Das heißt für die Vorbereitung auf dieses Rennen: Höhenmeter sammeln und am besten mindestens einmal einen Lauf oder eine Wanderung mit einer ähnlichen Menge an Höhenmetern zu absolvieren.

Da ich im Flachland lebe, ist dieser Punkt für mich leider nicht sehr leicht umzusetzen und ich bin gespannt, auf wie viele Höhenmeter ich am Ende zurückblicken werde.

Die Höhe

Ich habe bisher bei meinen Läufen nie ein Problem mit der Höhe gehabt und das soll sich auch mit diesem Lauf nicht ändern. Um das sicherzustellen, muss ich aber diesmal irgendwie versuchen eine Art „Höhenakklimatisierung“ zu erreichen. Dazu sollte ich einige Läufe in ähnlichen Höhen absolvieren, um einen gewissen Gewöhnungseffekt zu erzielen.

Technische trails

Mein persönlicher Endgegner, besonders im Downhill. Da ist es natürlich perfekt, dass in der Ausschreibung des Rennens von einem „technisch sehr anspruchsvollen Downhill“ gesprochen wird.

Leider gibt es in meiner Nähe und im weiteren Umkreis kaum technische Abschnitte, weswegen ich besonders für diesen Punkt weite Strecken in Kauf nehmen muss, um diesen Aspekt trainieren zu können.

Die Zeit

Bei 41,7 km und 2.800 Höhenmetern ist für mich eine Sache klar: Das wird mein bisher längstes Rennen werden. Während ich 2022 für die 28 Kilometer und 1.600 Höhenmeter des P30 um die 6 Stunden gebraucht habe, kann ich bei diesem Rennen wohl eher mit 8-10 Stunden rechnen. Damit ich im Wettkampf keine Überraschungen erlebe, sollte ich vorher mindestens einen Lauf mit einer ähnlich langen „Time on Feet“ zurücklegen.


Ihr merkt also, dass die Vorbereitung für dieses Event nicht einfach und viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich hoffe ich werde es schaffen, einen Großteil der oben genannten Punkte in meinem Training umzusetzen.

Momentan habe ich noch keinen konkreten Plan, wie ich die Punkte „technische Trails“ und „Höhe“ umsetzen werde, ich halte euch zu meinem Trainingsfortschritt aber hier und auf Insta auf dem Laufenden.

Falls euch etwas Bestimmtes zur Vorbereitung oder dem Rennen interessiert, dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!